Am vergangenen Samstag (26. Juni) hat die kanadische Marine die Harry DeWolf in Dienst gestellt. Sie ist seit fast 25 Jahren der erste Neubau, der zur Flotte der Kanadier hinzustößt. Das erste von sechs geplanten Arctic and Offshore Patrol Ships (AOPS) wird zusammen mit ihren Schwestern den Fokus des Landes wieder auf Operationen in der Arktis richten. Für die Royal Canadian Navy sind es gleichzeitig die ersten Schiffe seit der Außerdienststellung der HMCS Labrador im Jahr 1958, die als Eisbrecher genutzt werden können. Die Harry DeWolf, benannt nach einem kanadischen Vizeadmiral, wurde 2016 bei Halifax Shipyards auf Kiel gelegt. Drei der fünf geplanten Schwesterschiffe befinden sich mittlerweile im Bau.
Bei einer Länge von 103 Metern verdrängen die neuen Einheiten rund 6600 Tonnen. Die Besatzung umfasst 65 Personen. Bewaffnet sind die Schiffe lediglich mit einer 25-Millimeter-Kanone Mk 38 auf der Back. Zur weiteren Ausstattung gehören jedoch Speedboote der 8,5-Meter-Klasse. Weiterhin kann ein mittlerer Helikopter an Bord aufgenommen werden, ein kleiner Hangar steht ebenfalls zur Verfügung. Zu den Besonderheiten der neuen AOPS gehört ein Fahrzeugdeck. Die hier untergebrachten Transportmittel, beispielsweise Schneemobile, stehen für Bewegungen auf der Eisfläche zur Verfügung.
Eingesetzt werden sollen die neuen Schiffe in kanadischen Gewässern. Dort stehen sie für eine Reihe unterschiedlicher Aufgaben bereit, darunter die Lagebilderstellung, aber auch zum gemeinsamen Einsatz mit Einheiten von Heer, Luftwaffe und Küstenwache.
Text: mb; Fotos: Kanadische Marine, Kanadische Marine/Mona Ghiz
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