Traditionsschiffe sind das maritime Herzstück einer jeden Segelveranstaltung, wie beispielsweise die Kieler Woche. Mit ihnen bleibt Tradition lebendig und erlebbar. Nun soll allerdings ein Traditionssegler, der in der Kieler Förde ankerte und von der Wasserschutzpolizei überprüft wurde, rund 1.000 Liter Fäkalien (Schwarzwasser) in die Ostsee eingeleitet haben. Demnach seien der Polizei Ungereimtheiten in der Dokumentation – im sogenannten „Mülltagebuch“ – aufgefallen, „wodurch sich der Verdacht erhärtete, dass unerlaubt Abwasser in die Ostsee eingeleitet worden ist“. Gegen den Besitzer des Schiffs läuft ein Ermittlungsverfahren. Um welchen Traditionssegler es sich genau handelte, hat die Polizei nicht bekannt gegeben. Wenn sich der Verdacht bestätigt, droht eine Geldstrafe von bis zu 50.000 Euro.
Die Ostsee ist von der IMO als Sondergebiet ausgewiesen, in dem das Einleiten von unbehandelten Schiffsabwässern nach der Anlage IV des MARPOL-Übereinkommens grundsätzlich verboten ist. Die damit verbundenen strengen Einleitgrenzwerte gelten auch für Sportboote und Traditionssegler.
kdk, NDR



