Teil des chinesischen Hafens Guangzhou, Foto: APM Terminals

Teil des chinesischen Hafens Guangzhou, Foto: APM Terminals

Rückkehr der Geschichte – auch auf dem Wasser

Eine Kreuzfahrt durch die maritime Historie zeigt Verbindungslinien in die Gegenwart und Zukunft

Das Meer ist zurück. In den Köpfen. Zunächst brachte es sich ökologisch in Erinnerung – durch seine menschengemachte Verschmutzung. Dann gelangte es in die Schlagzeilen durch seine Rolle als Fluchtroute nach Europa. Und schließlich war und ist es das maritime Wettrüsten in Asien, das die Abhängigkeit der Weltwirtschaft und ihrer globalisierten Logistik von freien Wasserstraßen auf die geopolitische Tagesordnung bringt. Umso mehr lohnt die intensive Auseinandersetzung nicht nur mit Gegenwart und Zukunft, sondern auch mit der Geschichte der Ozeane. Denn vieles von dem, was sich dort in vergangenen Jahrhunderten und Jahrtausenden findet, erinnert an heutige oder sich abzeichnende Gemengelagen. Da ist etwa die Bedrohung Taiwans von See her durch China. Wem in Europa ist bewusst, dass die Androhung und Anwendung maritimer Gewalt in Asien eine lange Tradition hat? Viel weiter zurückreichend als die großen Seeschlachten im Zweiten Weltkrieg zwischen Japanern und Amerikanern, die im kollektiven Gedächtnis der Europäer ebenfalls kaum verankert sind.

2. Aug 2022

0 Kommentare

  1. Danke Herr Speckmann für Ihre Beschreibung.
    Würde selber nur das Ende des Buches betonen. Dort heißt es: „Es gibt jedoch eine riesige Welterbestätte, die gleichfalls als solche ausgewiesen werden müßte – das weltumspannende Meer, dessen Geschichte heute in eine neue Phase eintritt. Am Beginn des 21. Jahrhunderts hat die maritime Welt der letzten vier Jahrtausende aufgehört zu existieren.“

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