Auf Seiten der atomgetriebenen Angriffs-U-Boote Russlands ist die "Yasen"-Klasse (Projekt 885/885M, 133 Meter, 12.000 Tonnen getaucht) das Maß der Dinge. Das Typboot K-560 "Severodvinsk" liegt zwar schon seit 30 Jahren auf seinem Kiel, aber die danach modifizierten M-Boote folgten erst gute 15 Jahre später. Die Baunummern 2 und 3, K-561 "Kazan" und K-573 "Novosibirsk", stehen bereits bei der Nordflotte im Dienst - die nachfolgenden drei Boote K-571 "Krasnoyarsk", K-564 "Archangelsk" und "Perm" sollen der Pazifikflotte zugewiesen werden, wobei K-571 gerade seine Funktionsnachweise bei der Nordflotte durchläuft. Die Boote verfügen über beidseitig vier Startmodule, die wahlweise mit je vier 3M55/3M54 Oniks/Kalibr Seeziel-FK, oder mit je fünf 3M14 Kalibr Marschflugkörpern beladen werden können.
Erstes "Zircon"-U-Boot
"Perm" als Baunummer 6 soll den letzten Angaben russischer Nachrichtenagenturen zufolge als erstes Boot dieser Klasse mit Startbehältern ausgerüstet werden, aus denen auch die neuen 3M22-Hyperschallwaffen "Zircon" einsetzbar sein sollen - dazu sind strukturelle Anpassungen in geringerem Ausmaß erforderlich. Dieses Boot soll planmäßig vor Ende 2024 zu Wasser gehen und 2026 in die Nutzung übergeben werden. Die ersten Teststarts der "Zircon" hat das Typboot bereits im Herbst 2022 im Weißen Meer erledigt.
Bauprogramm
Es sollen dann noch drei weitere Boote folgen, die sich bereits alle spätestens seit Mitte 2020 im Bau befinden: "Uljanowsk", "Woronesh" und "Wladivostok". Da man dann von einer "Zircon"-Fähigkeit ausgehen muss, werden diese Boote wohl ausgleichend auf die beiden Flotten verteilt werden.
"Zircon" an Land
Über die "Zircon"-tragenden Einheiten "Gorshkov" über Wasser, "Yasen" unter Wasser und nach Anpassung auch der mobilen Küstenbatterien K-300P "Bastion" (SSC-5 Stooge) wird sich ein breites Bedrohungsspektrum mit Hyperschallwaffen einstellen.
Moin,
der Dienstort des Mehrzweck-Atom-U-Bootes „K-573“ „Novosibirsk“ („Новосибирск“) ist die Pazifikflotte.
Während der Verlegungsfahrt wurde die Übung „Umka-2022“ („Умка-2022“) durchgeführt; hierbei verschoß die „K-573“ „Novosibirsk“ („Новосибирск“) am 16.09.2022 in Überwasserlage aus der Tschuktschen-See einen Seezielflugkörper vom Typ „Oniks“ („Оникс“ [NATO: SS-N-26 „Yakhont“]) auf ein Seeziel; dieses Seezielschießen wurde gemeinsam mit dem Atom-U-Boot K-186 „Omsk“ („Oмск“, NATO: „Oscar-II“-Klasse) durchgeführt, das einen Seezielflugkörper vom Typ „Granit“ (NATO: SS-N-19 „Shipwreck“) verschoß.
Die Verlegungsfahrt auf der Nord-Ost-Passage (im russischen Sprachgebrauch als „Nördlicher Seeweg“ bezeichnet) führte das Mehrzweck-Atom-U-Boot „K-573“ „Novosibirsk“ („Новосибирск“) gemeinsam mit dem strategischen Atom-U-Boot „Knyaz´ Oleg“ („Князь Олег“ [Projekt-Nr. 955A, NATO-Bezeichnung: „Borey-A“]) aus; beide Atom-U-Boote liefen am 28.09.2022 im neuen Heimathafen Wiljutschinsk ein und versehen ihren Dienst in der russischen Pazifikflotte.