Segelschulschiff GUAYAS. Foto: US-Navy

Segelschulschiff GUAYAS. Foto: US-Navy

Segelschulschiff jagt Drogen-Schnellboot – und gewinnt

Die Gegner könnten nicht ungleicher gewesen sein: Ein schmuckes Segelschulschiff ähnlich der GORCH FOCK und ein hochmotorisierter, halbtauchender Drogenschmuggler! Und dennoch gelang der ecuadorianischen Dreimastbark GUAYAS das Kunststück, das drogenbepackte Schnellboot auf seiner Fahrt nach Norden abzufangen und aufzubringen. Schieres Glück und großes Pech halfen dem Kommandanten – einerseits günstige Winde und ständige Information über die Lageänderung durch die amerikanische Luftüberwachung der Anti-Drogen-Taskforce, andererseits Ausfall von zwei der drei Außenbords-Motoren und vielleicht auch die beeindruckende Silhouette eines Dreimasters aus der Froschperspektive. Auch wenn der Segler bestenfalls 10 Knoten laufen konnte, wäre das Boot mit 40 Knoten deutlich im Vorteil gewesen, wenn nicht der Meeresgott seine Hände im Spiel gehabt hätte. Als das Rennen am 21. Oktober begann, trennten die beiden Seefahrer noch etwa 160 Meilen. Die GUAYAS war zu diesem Zeitpunkt das einzige hoheitliche Behördenfahrzeug weit und breit. Sie konnte aber über Nacht so an den lahmenden Schmuggler heranschließen, dass mit Schlauchboot und den verfügbaren Wachwaffen das überraschende Moment wohl übermächtig war. Obendrüber patrouillierte zusätzlich noch eine P3 der U.S.-Taskforce. Voll motiviert, aber völlig unvorbereitet auf ein feindliches Boarding, gelang es der 6-Mann Schlauchbootbesatzung den Halbtaucher zu knacken und die vier Schmuggel-Jockeys zu überwältigen.

Weitere Details der Operation sind nicht bekannt, werden aber sicherlich für einige Zeit Bestandteil des ecuadorianischen Seemannsgarns sein. Jedenfalls bedankte sich der Kommandeur der behördenübergreifenden U.S. Anti-Drogen-Taskforce bei der GUAYAS für ein mutiges Manöver, das seit ihrer Aufstellung vor 40 Jahren keine Parallelen kenne.

2 Kommentare

  1. Großartig!

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  2. Das ist ja super …

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