Stand 21. Dezember 2022
In der Nacht zum 18. Dezember ist etwa 20 Meilen vor der thailändischen Küste die 35 Jahre alte 1.000 Tonnen-Korvette „Sukhothai“ zunächst durch Wassereinbruch in die Spannungsversorgung mit anschließenden Totalausfall der Bordanlagen in erhebliche Seitenlage gekommen und später gesunken. Sie befand sich im Seegebiet, um in der Wetterlage lokalen Fischereifahrzeugen beistehen zu können.
Rettungsoperation
Von den zwei zur Hilfeleistung ausgesendeten Fregatten, einem Landungsschiff und zwei Hubschraubern konnte lediglich die Fregatte „Kraburi“ den Havaristen erreichen, bevor er versank. Von den 105 Besatzungsmitgliedern konnten 76 unmittelbar abgeborgen oder aus dem Wasser gerettet werden – weitere Schiffbrüchige wurden mittlerweile bis zu 60 Kilometer entfernt gefunden.
Allerdings wurden dabei auch fünf Opfer gezählt, einer soll überlebt haben, andere werden noch stationär behandelt. Nach insgesamt 24 Soldaten wird noch großflächig gesucht – nach einer 48-stündigen Überlebensfrist in See steht zu befürchten, dass sie bereits in dem sinkenden Schiff unrettbar eingeschlossen waren. Ein Minenjagdboot befindet sich an der Untergangsstelle, um eine Bergung mit ziviler Unterstützung vorzubereiten. Das thailändische Königshaus engagiert sich für Überlebende und Familien der Opfer.
Amerikanischer Altbestand
Die in den USA gebaute „Sukhothai“ und ihr Schwesterschiff sind zwei der wenigen noch aus den USA stammenden Plattformen der Royal Thai Navy der 70er und Anfang 80er Jahre. Danach hatte sich Thailand den chinesischen Werften zugewandt und sechs Fregatten sowie zwei Korvetten von dort bezogen.
Neben einer Zahl von Korvetten und OPVs betreibt Thailand auch einen spanisch gebauten kleinen Flugzeugträger (1997, 12.000 Tonnen), der allerdings aus finanziellen Gründen seit 15 Jahren nicht mehr über eine fliegende Komponente verfügt, sowie einen 3.700 Tonnen Fregatten-Neubau aus Südkorea, dem ein zweites Muster folgen sollte.
Neubauten aus China
Zur Zeit befindet sich ein großes LPD Dock-Landungsschiff des chinesischen Typs 071E (Yuzhao-Klasse, 20.000 Tonnen) in den Gewässern vor Schanghai zur Seeerprobung. Ein chinesischer U-Boot Neubau ähnlich der Yuan-Klasse (basierend auf der russischen Kilo-Klasse) hängt immer noch, weil Deutschland die dafür geforderten MTU-Motoren als militärisches Material entsprechend dem seit dem Tiananmen-Massaker geltenden Embargo nicht an China ausliefert. Nun soll ein chinesischer Motoren-Nachbau eingerüstet werden, über den Thailand aber erst in 2023 entscheiden will.
Spanisch kommentiertes Video der Royal Thai Navy:
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