Reuters berichtete mit Datum 20. Juni von den Anschuldigungen des pro-russischen Regionalgouverneurs auf der Krim, dass ukrainische Kräfte eine Öl-Bohrplattform angegriffen und in Brand gesetzt hätten, die seit der Annexion der Krim 2014 zu Russland gehören soll. Mit welchen Waffen dies geschehen sein soll, sei unbekannt. Es habe drei Verletzte gegeben, weitere sieben Personen gelten als vermisst. Die laufenden Arbeiten auf zwei weiteren Plattformen seien ausgesetzt worden.
Schweigen aus Kiev
Diese Angaben waren zum Zeitpunkt nicht zu verifizieren, auch weil von ukrainischer Seite dazu keinerlei Angaben gemacht wurden. Die Plattformen sollen jedoch nur 70 Kilometer südostwärts von Odessa stehen, also etwa auf halber Strecke zwischen Odessa und der Westspitze der Krim.
Russische Lebensader Brücke bei Kertsch
In Russland macht man sich jetzt (wieso jetzt erst?) Gedanken über Äußerungen ukrainischer Militärs, demnächst vielleicht auch russische Infrastruktur auf der Krim in das Visier nehmen zu wollen – wie zum Beispiel die Brücke über die Meerenge von Kertsch, die für die Krim, Sevastopol und die Schwarzmeer-Flotte die logistische Lebensader schlechthin darstellt. Die Verwundbarkeit dieser Verbindung ist wohl auch der Grund für das unbedingte Festhalten Russlands an den Landgewinnen in der südlichen Ukraine, die eine zweite Versorgungslinie nach Sevastopol sicherstellen können - landgebunden, zwar nicht unangreifbar, aber dafür versehen mit einer Vielzahl an terrestrischen Ausweichmöglichkeiten.
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