Den ukrainischen Kämpfern ist ein Schlag gegen die russische Marine gelungen. Auf Twitter werden Filmaufnahmen und Kurzmeldungen über ein in Brand stehendes großes Landungsschiff der Schwarzmeerflotte verbreitet. Westlichen Experten zufolge handelt sich um die „Orsk“, einem Landungsschiff der Alligator-Klasse. Es soll von Flugkörpern getroffen worden sein.
Der Beschuss ereignete sich im Hafen von Berdyansk, ca. 70 Kilometer südwestlich von Mariupol – also in der seit mindestens Kriegsausbruch von russischen Kräften bedrohten und später kontrollierten Zone entlang des Asow’schen Meeres.
Die „Orsk“ (BDK-69) ist eine von maximal sieben verfügbaren Landungseinheiten der Schwarzmeerflotte, drei Alligator-Klasse und vier Ropucha-Klasse. Zwei Ropucha wurden nach Ausbruch des Feuers aus Berdyansk auslaufend beobachtet. Unter Berücksichtigung des anzunehmenden Klarstandes und der ‚normalen‘ Abstellung eines Landungsschiffes in den syrischen Hafen Tartus dürften der Schwarzmeerflotte maximal vier Landungseinheiten aktuell verfügbar sein.
Dank Nachführung nach wie vor große amphibische Kapazität
Am 10. Februar wurde das Einlaufen von fünf Landungsschiffen der Ropucha-Klasse und der „Pyotr Morgunov“, ein modernes Landungsschiff der Ivan-Gren-Klasse, in Sewastopol bekannt gegeben. Drei der Ropucha stammen aus der Baltischen Flotte, die drei anderen ‚Amphibien‘ wurden von der Nordflotte entsandt. Sie begaben sich Mitte Januar auf die Reise ins Schwarze Meer und konnten ihren Bestimmungshafen im Schwarzen Meer noch vor der Schließung der Bosporus-Passage durch die Türkei erreichen.
Die 6.000-Tonnen-Schiffe der Ivan-Gren-Klasse können 380 Marineinfanteristen mit 36 Schützenpanzern oder 13 Kampfpanzern und zwei Bordhubschrauber (Ka-29 oder Ka-52K) aufnehmen. Die kleineren ‚Ropucha‘ sind imstande 340 Mann mit drei Kampfpanzern oder 12 Schützenpanzer zu transportieren.
Somit steht der russischen Streitkräfteführung im Schwarzen Meer nunmehr maximal zehn einsatzklare große amphibische Einheiten zur Verfügung. Und damit die Fähigkeit über 3.800 Mann, mehr als 180 Schützenpanzer und/oder mehr als 50 Kampfpanzer zu verbringen.
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