International Seapower Symposium 2023 Foto: USNI

International Seapower Symposium 2023 Foto: USNI

US Marine sagt Traditionsveranstaltung ab

Die US - Navy sagt ihr seit 56 Jahren traditionsreiches Internationales Seemachtsymposium (ISS) ab.

Das Pentagon bestätigte das gegenüber dem United States Naval Institute (USNI), angeblich wegen fehlender Finanzierung. Seit 1969 empfängt der Chief of Naval Operations (CNO, quasi das Pendant zum Inspekteur der Deutschen Marine) alle zwei Jahre die Inspekteure und Befehlshaber von mehr als hundert Marinen im Naval War College in Newport, R.I., zu dem dreitägigen Symposium. Im Anschluss an die Konferenz veröffentlicht das Naval War College den Tagungsband.

„Der Zweck des International Seapower Symposium ist es, ein Forum für hochrangige internationale Marineführer zu bieten, um gemeinsame maritime Herausforderungen und Möglichkeiten zur Verbesserung der internationalen maritimen Sicherheitszusammenarbeit zu diskutieren“, heißt es in einer Beschreibung des ISS auf der Website des Naval War College. Nach Angaben der Marine fehlten der Dienststelle die 1,8 Millionen Dollar für die Ausrichtung der Konferenz. Wörtlich: „Aufgrund fehlender finanzieller Mittel sagt die Marine das für Oktober 2025 geplante 26. Internationale Seemacht-Symposium ab“. Die Marinekonferenz wurde aufgrund der weltweiten COVID-19-Pandemie bereits verschoben, die letzte ISS fand 2023 statt und kostete nach Angaben des Dienstes etwa 1,5 Millionen Dollar. Die Absage des ISS erfolgt nachdem das Büro des Verteidigungsministers im Rahmen einer allgemeinen Leitlinie zur Einstellung nicht notwendiger Reisen Konferenzen und Symposien zurückgezogen hat.

Am Rande der Veranstaltung 2023 waren russische und chinesische Verstöße gegen das Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen ein wichtiges Thema. Auch für dieses Jahr wären einige brisante Themen zur maritimen Sicherheit zu erwarten gewesen. Es darf spekuliert werden, warum dieses bedeutsame und traditionsreiche Event unter der neuen US-Regierung abgesagt worden ist. Man weiß, dass am Rande der Konferenz viele Treffen stattfinden und Vereinbarungen getroffen werden. Das hier ist nicht nur die Absage eines "Klassentreffens" oder etwa eine luxuriöse Konferenz hoher Ränge: dies ist wohl die bedeutsamste maritime Konferenz, die man finden kann. Hier wird Freiheit der Meere auf Arbeitsebene garantiert. Hier treffen sich auch Admirale, deren Staatschefs sich offiziell nicht treffen wollen. Das wäre in diesen Zeiten wichtig gewesen. Und 1,5 Millionen Dollar sind weniger als eine SM-2. Mal schauen, was uns 2027 erwartet - oder nicht.

 

 

 

 

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