Foto vom Gelände TKMS Foto: Nitz

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Zwei weitere U-Boote für Norwegen geplant

Norwegen reagiert auf Sicherheitslage

Norwegen hat bereits vier U-Boote bei TKMS bestellt. Nun möchte die Regierung zwei weitere ordern. Foto: tkMS

Norwegen will zwei weitere U-Boote beschaffen und damit seine Flotte auf sechs Einheiten erweitern. Angesichts der angespannten Sicherheitslage sieht die Regierung darin eine zentrale Investition in die Verteidigungsfähigkeit des Landes. Für Norwegen als Küsten- und Seefahrernation seien U-Boote von zentraler Bedeutung für die Verteidigung des Landes, so Verteidigungsminister Tore O. Sandvik in einer Mitteilung vom Freitagabend. Man sehe, dass die Aktivität russischer Kräfte im Nordatlantik und in der Barentssee zugenommen habe. Als NATOs „Augen und Ohren im Norden“ stiegen die Anforderungen an die Fähigkeit, Präsenz zu zeigen, zu überwachen und in den Nachbargebieten abzuschrecken. In diesem Zusammenhang seien U-Boote unverzichtbar.

Vertrag mit TKMS

Norwegen hat bereits einen Vertrag über den Bau von vier U-Booten mit TKMS unterzeichnet. Zwei der norwegischen U-Boote befinden sich bereits in Deutschland im Bau, und die erste Einheit soll 2029 an die Marine übergeben werden. In einer neuen Vorlage für das Parlament (Storting) schlägt die Regierung nun vor, das U-Boot-Projekt um zwei weitere Einheiten zu erweitern. Damit setzt sie den einstimmigen Beschluss des Storting zur langfristigen Planung für den Verteidigungssektor um, wonach Norwegen insgesamt sechs neue U-Boote beschaffen soll.

Der Verteidigungschef hat eine klare Empfehlung ausgesprochen, sechs U-Boote zu beschaffen. Mit sechs Einheiten könne die Verteidigung mehrere Boote gleichzeitig an verschiedenen Orten einsetzen. Das werde eine stark abschreckende Wirkung gegenüber einem möglichen Gegner entfalten und zugleich die Gesamtfähigkeit der NATO stärken, Kontrolle und Verteidigung im Nordatlantik und in den nördlichen Gebieten sicherzustellen, so Sandvik.

Kostenintensive Investition

Um das Projekt um zwei weitere U-Boote zu erweitern, schlägt die Regierung vor, den Kostenrahmen um 46 Milliarden norwegischer Kronen (rund 3,96 Mrd. Euro) inklusive Mehrwertsteuer, Risikorückstellung und Durchführungskosten zu erhöhen. Der Stückpreis der U-Boote samt zugehöriger Waffensysteme sei gestiegen, da kritische Rohstoffe und Rüstungsgüter teurer geworden sind – im Vergleich zu 2021, als der Vertrag über die ersten vier U-Boote unterzeichnet wurde.

Wie das Verteidigungsministerium mitteilt, beteiligt sich Norwegen zudem an der Finanzierung einer zweiten Produktionslinie in Deutschland, die notwendig ist, um die neuen U-Boote schnell genug zu bauen. Auch der Bedarf an Waffensystemen und Aufrüstungen für alle sechs U-Boote treibt die Kosten weiter nach oben. Schließlich steigen die Gesamtkosten des Projekts, weil die Ausgaben für die Beschaffung der ersten vier U-Boote aufgrund aktueller Wechselkurse deutlich nach oben angepasst werden müssen. „Wir befinden uns in einer äußerst ernsten sicherheitspolitischen Lage. Norwegen und unsere Alliierten müssen ihre Verteidigungsfähigkeit stärken, während gleichzeitig die Preise für Rüstungsgüter steigen. Die Regierung ist der Ansicht, dass es richtig ist, jetzt zwei weitere U-Boote zu priorisieren. Es ist eine teure, aber wichtige Investition in die Sicherheit Norwegens in einer unruhigen Zeit“, kommentiert Sandvik die Erweiterung des U-Boot-Auftrags. Nun müsse das Parlament über die Empfehlung der Regierung entscheiden. Anschließend beabsichtige das Verteidigungsministerium, den Vertrag über die beiden neuen U-Boote vor Ablauf der Angebotsfrist zu unterzeichnen, so Sandvik.

Norwegen und Deutschland – zwei enge Allierte

Laut dem Verteidigungsministerium ist Deutschland einer der wichtigsten Partner Norwegens, ein enger Verbündeter und ein Land, mit dem man viele gemeinsame Interessen teile. Die deutsch-norwegische Verteidigungszusammenarbeit unterstreiche die Bedeutung langfristiger strategischer Beziehungen, um einem unvorhersehbaren Sicherheitsumfeld zu begegnen. Die strategische Partnerschaft bündele die Ressourcen zweier enger Allierter zur Bewältigung gemeinsamer Sicherheitsherausforderungen. Gemeinsame Investitionen und Projekte in den Bereichen U-Boot-Technologie, Kampfpanzer und Luftverteidigung verschafften beiden Ländern bessere operative Fähigkeiten, so das Ministerium.

 

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