Auf dem Tender Werra landet ein Hubschrauber der griechischen Marine

Abschied für Monate

Am 7. Januar nahm der Tender WERRA Kurs nehmen auf das östliche Mittelmeer, um dort die Fregatte BRANDENBURG als Flaggschiff der Standing NATO Maritime Group Two (SNMG 2) abzulösen. Bereits seit Tagen waren die rund siebzig Besatzungsmitglieder in der derzeit vorgeschriebenen Quarantäne. Und so hatten sich die Männer und Frauen am Auslauftag längst von ihren Familien und Freunden verabschiedet. Infektionen mit dem Coronavirus waren zuvor nicht festgestellt worden. Um auf Nummer sicher zu gehen, wurden alle Personen an Bord bei einer Kurzvisite in Wilhelmshaven jedoch noch einmal getestet. Die Auflagen sind streng, um einen Ausbruch des Virus an Bord während des Einsatzes zu verhindern.

Nach der derzeit für den 25. Januar vorgesehenen Übernahme von der BRANDENBURG wird ein zwanzigköpfiger Stab unter dem Kommando des spanischen Admirals Manuel Aguirre Aldereguia auf dem Tender eingeschifft. Aufgrund der Pandemie und der langen Abwesenheit wird neben der regulären ärztlichen Versorgung auch eine Zahnarztgruppe für das Wohlergehen der Besatzung sorgen. Platz genug bietet die WERRA, denn insgesamt stehen an Bord hundert Schlafplätze zur Verfügung.

Hauptaufgabe des Versorgungsschiffes wird die Unterstützung des Verbandsführers und seines multinationalen Stabes sein. „Der Tender ist die Operationszentrale für den internationalen NATO-Stab", erklärt Korvettenkapitän Robert Lehmann (39), Kommandant der WERRA. Der gebürtige Berliner führt seit über drei Jahren das Kommando über den Tender.

In der Ägäis leistet die SNMG 2 einen Beitrag zur Bekämpfung der Schleuserkriminalität zwischen dem türkischen Festland und den griechischen Inseln. Aus diesem Grund werden auf Kreta ein türkischer und ein griechischer Offizier an Bord gehen und den Einsatz begleiten. Sie verfügen über jeweils eigene Kommunikationsmittel, um ihre Organisationen zeitnah über aktuelle Entwicklungen im Seegebiet zu informieren. Der eigentlich ebenfalls vorgesehene Beamte der europäischen Grenzschutzagentur Frontex wird nach derzeitigem Stand wegen der Pandemie nicht an Bord gehen, sondern seine Aufgaben aus dem Rescue Coordination Center im griechischen Piräus wahrnehmen. Derzeit stehen neben der BRANDENBURG und der spanischen Fregatte CRISTOBAL COLON vier Patrouillenboote der griechischen Marine unter dem Kommando von Admiral Aldereguia.

Korvettenkapitän Robert Lehmann

Bereits im Jahr 2019 verlegte die WERRA für mehrere Monate ins Mittelmeer. Etwa die Hälfte der Besatzung hatte auch diesen Einsatz mitgemacht. Trotzdem weiß Kommandant Lehmann, dass er sich auf seine Männer und Frauen verlassen kann und diese hoch motiviert die Reise antreten. Außerdem gibt es noch Aussicht auf ein Bonbon: „Wir hoffen alle, dass die Pandemie in Deutschland bei unserer Rückkehr wieder unter Kontrolle ist, denn das Einlaufen ist zur Kieler Woche geplant.“

Text: mb

Fotos: Bundeswehr

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