Hamburg: Die chinesische Staatsreederei „Cosco“ will Container künftig selbst an Bord befestigen - eine Dienstleistung, für die üblicherweise sogenannte „Lascher“ beschäftigt werden.
Die chinesische Staatsreederei „Cosco“ ist seit dem Sommer mit 24,9 Prozent am Terminal „Tollerort“ der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) beteiligt.
Nach Angaben der Gewerkschaft ver.di will „Cosco“ das Befestigen von Containern auf einem ihrer Feederschiffe nun allerdings den Seeleuten an Bord überlassen. Für ver.di wäre das ein Tarifbruch - dort sieht man Arbeitsplätze in Gefahr. ver.di forderte „Cosco“ auf, das eigenständige „Laschen“ zu unterlassen und die HHLA, dafür zu sorgen, dass an ihren Hamburger Terminals zum Hamburger Hafentarif gearbeitet werde. In Hamburg gibt es nach Gewerkschaftsangaben vier Lasch-Unternehmen mit insgesamt rund 500 Beschäftigten, die für die HHLA arbeiten.
Unter Verweis auf die Internationale Transportarbeitergewerkschaft (ITF) betonte ver.di, dass Lascharbeit Hafenarbeit und deswegen weltweit in allen Häfen von tariflich beschäftigten Laschern zu verrichten sei. Man werde dies nun auch rechtlich prüfen lassen. Neu sei das im übrigen auch nicht. Immer wieder versuchten Reedereien weltweit, die tariflichen Regelungen für Hafenarbeiter zu umgehen, so ver.di. „Cosco“ sei da kein Einzelfall, denn „Lascher“ würden aufgrund ihrer Tarifverträge regelmäßig besser bezahlt als Besatzungsangehörige.
Quelle: taz
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