Was britische Raketen im Falklandkrieg nicht schafften, erledigte nun die eigene Marine: Die „Alférez Sobral“ ist versenkt.
Was der Royal Navy im Falklandkrieg durch einen Flugkörperbeschuss nicht gelang, haben nun Artillerietreffer während einer Übung der argentinischen Marine Ende Mai bewirkt: Die endgültige Versenkung des Wachschiffs „Alférez Sobral“.
Anfang Mai 1982 war das ehemalige US-Navy-Schiff nördlich des Falkland-Sunds unterwegs, um nach den Piloten einer abgeschossenen argentinischen Canberra (einem leichten Bomber britischer Bauart) zu suchen. Dabei wurde es von einem britischen Hubschrauber mit Kurzstreckenraketen angegriffen. Acht Besatzungsmitglieder, darunter der Kommandant, kamen ums Leben. Der zerstörte Brückenturm des Schiffs steht heute als Erinnerungsstück im Marinemuseum von Tigre bei Buenos Aires.
Trotz schwerer Schäden konnte die „Sobral“ repariert werden und diente weitere 36 Jahre, bis sie 2018 aufgrund ihres desolaten Zustands außer Dienst gestellt wurde. Ein Abwracken war aus Kostengründen nicht mehr realisierbar – selbst der Transit dorthin wäre zu teuer gewesen. So entschloss man sich, das Schiff im Rahmen einer Artillerieübung vor dem Marinestützpunkt Mar del Plata gezielt zu versenken.
Bilder der Versenkung veröffentlichte die argentinische Marine nicht – aus Rücksicht auf Veteranen des Falklandkriegs („Malvinas“-Veteranen), die sich seit Jahren für den Erhalt des Schiffs als Denkmal oder Museumsexponat eingesetzt hatten.



