Grecale Foto: US-Navy

Grecale Foto: US-Navy

Argentinien – will „Königinnen der Meere“ kaufen und seine „Flugenten“ abschaffen

Ein nationales Magazin bezeichnete sie als „Königinnen der Meere“, die beiden letzten der ehemals acht aus den 80er Jahren stammenden Fregatten der Maestrale-Klasse (123 Meter, 3.000 Tonnen), über deren Kauf das argentinische Verteidigungsministerium mit Rom verhandelt. Vorwiegend mit Unterwasserwaffen bestückt, waren die von Fincantieri gebauten Fregatten für gute 40 Jahre das Rückgrat der U-Jagd im Mittelmeer.

Libeccio, Foto: NATO
Libeccio, Foto: NATO

„Grecale“ und „Libeccio“ wurden letztes Jahr außer Dienst gestellt und könnten nach einer Auffrischung – ihre Midlife-Conversion liegt auch schon zwanzig Jahre zurück – ein paar Jahre in Südamerika noch gute Dienste leisten. Von Alters wegen nicht gerade günstig im Unterhalt, aber durch ihre noch gute Bewaffnung und den Seeziel-FK Otomat Teseo Mk2 immerhin besser ausgestattet, als die etwa gleich alten, etwas kleineren MEKO 360-Fregatten mit ihren Exocet MM40. Allerdings, wie selbiges Magazin den Kauf begründet, eine überzeugende Vorsorge Argentiniens gegen einen befürchteten Dritten Weltkrieg werden diese Schiffe nicht bieten können!

Espero, Foto: Marina Militare
Espero, Foto: Marina Militare

Aber für das eigentliche Problem Argentiniens, die großen internationalen – vornehmlich chinesischen – Fangflotten am Rande der Ausschließlichen Wirtschaftszone, die gnadenlos den Bestand an Weiß- und Tintenfisch absaugen wo der Krill aus der Tiefsee aufsteigt, wären sie ein überzeugendes Präsenzmittel. Sie erreichen durchaus 30 Knoten in der Spitze, mit 6.000 Seemeilen Ausdauer bei 15 Knoten.

Super Etendard, Foto: Armada Argentina
Super Etendard, Foto: Armada Argentina

Ganz nebenbei hat Argentinien die letzten fünf Super Etendards außer Dienst gestellt, die 1981, ein Jahr vor dem Falkland-Krieg, von Frankreich ausgeliefert wurden und im Kampfgeschehen zwei Schiffe der Royal Navy versenken konnten. Sie flogen schon seit Jahren nicht mehr, weil es einfach keine Ersatzteile gab.

Etendard Nachkauf, Foto. Armada Argentina
Etendard Nachkauf, Foto. Armada Argentina

Auch die 2018 in Paris gekauften fünf Super Etendards Modernisés der Marine Nationale konnten bisher nicht fliegen, weil Großbritannien den alten Martin Baker Mk4A Schleudersitz bekanntlich nicht an Argentinien ausliefert – und Frankreich für diesen alten Jet sowieso keine Teile mehr fertigt. Von den neun nach dem Falkland-Krieg gelieferten Etendards gibt es seit geraumer Zeit auch kein „fliegendes“ Lebenszeichen mehr. Braucht man auch nicht für den nächsten Weltkrieg.

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