Ausbildung an der MUS: engagiert und praxisorientiert

Wer einmal selbst an der Wache einer schwimmenden Einheit oder einer Landdienststelle der Marine Dienst getan hat kennt sie: große Tafeln, auf denen viele Fotos von allen möglichen Leuten hängen. Kommt einer von ihnen über die Stelling, soll doch bitte alles stehen und liegen gelassen werden, um dem Wachvorgesetzten zu informieren. Dieser wäre dann wie der Blitz am Ort des Ereignisses, um Seite und Front pfeifen zu lassen und pflichtbewusst Meldung zu machen. Nun, während man den Kommandanten kennt und im besten Fall schätzt, so sind die auf diesen Tafeln weiterhin zu findenden Kommandeure eher selten zu sehen. Immerhin weiß der gewiefte Wachgänger: je mehr Streifen am Arm, desto potenziell wichtiger der Träger. Problematisch wird es dann bei Uniformierten anderer Teilstreitkräfte. Wie heißt nochmal der Dienstgrad mit den vielen Pickeln und dem Lorbeerkranz auf der Schulter? Und da Gesichter sich in der Realität von denen auf gestellten Fotos oft unterscheiden, soll es bei Personen (m/w/d) auch schon zu fragenden Blicken gekommen sein.

Wohl dem also, der seine Vorgesetzten kennt. Genau da setzt die Marineunteroffizierschule an, die angehende Wachhabende auf alle Eventualitäten vorbereitet. Beim heutigen (12. August) Besuch von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer in Plön konnte sie sich höchstpersönlich davon überzeugen. Folgende kleine Anekdote zeigt, wie engagiert die Ausbilder dabei vorgehen:

Moderne Ausbildung

Der Hörsaal 34 der Maatenausbildung hatte allgemeine Wachausbildung. Der Truppenfachlehrer, Kapitänleutnant Michael Kröger, fragte unter anderem die Wachvorgesetzten der diensthabenden Wache ab. Mit „OvWa“ und „Kasernenkommandant“ kam die richtige Antwort. Die anschließende Frage nach der Reihenfolge der weiteren Wachvorgesetzten kam für den Hörsaal möglicherweise noch etwas zu früh. Jedenfalls half der Ausbilder mit den Worten „natürlich der Schulkommandeur, Kapitän zur See Heermeier, der heute sogar persönlich dieser Unterrichtung beiwohnt“ auf die Sprünge. Weiter führte er aus „und wenn wir schon dabei sind – danach folgen selbstverständlich der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Schönbach, und der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Zorn, und – Sie sehen, wir haben keine Kosten und Mühen gescheut – Ihre allerhöchste Wachvorgesetzte kann ich Ihnen hier und jetzt sogar persönlich vorstellen – unsere Verteidigungsministerin!“ Woraufhin diese dann ein paar Schritte auf die angetretenen Soldaten zutrat und das Gespräch mit Ihnen suchte.

Text: mb, Achim Winkler; Fotos: Bundeswehr/Marcel Kröncke