Gestern (27. August) verließ der dritte Zerstörer der Zumwalt-Klasse erstmals die Bauwerft Bath Iron Works im US-Bundesstaat Maine für Probefahrten. Am gleichen Tag des Jahres 1908 wurde der Namensgeber, Lyndon B. Johnson, in Texas geboren. Zufall oder Plan? Wir wissen es nicht, freuen uns aber, dass das wohl letzte Schiff der Klasse nun nicht nur schwimmt, sondern auch fährt. Johnson war zwischen 1963 und 1969 der 36. Präsident der USA und ist der einzige Politiker, der einem Schiff der Klasse seinen Namen gab.
Ursprünglich plante die US Navy den Bau von bis zu 32 Zerstörern des Typs. Ausufernde Kosten ließen die Anzahl aber schnell auf 24, später auf sieben schrumpfen. Bei den Mittlerweile aufgelaufenen Gesamtkosten des Projekts von weit mehr als 22 Milliarden Dollar zog das Pentagon im Jahr 2009 die Reißleine: mehr als drei Schiffe sollten nicht zur See fahren.
Während viele moderne Kriegsschiffe sich nur noch in Details unterscheiden, erkennt selbst ein Laie die Zumwalt-Klasse auf den ersten Blick. Ihr markanter, „umgedrehter“ Bug und die auf eine minimale Radarrückstrahlfläche ausgelegte Silhouette sollten ein weitgehend unentdecktes Operieren ermöglichen. Bei einer Länge von 190 Metern verdrängen die Giganten knapp 16 000 Tonnen. Ihr dieselelektrischer Antrieb erlaubt eine Maximalgeschwindigkeit von 30 Knoten. Zur Bewaffnung gehört ein Vertical Launching System mit 80 Zellen für Evolved SeaSparrows, Tomahawks oder Asrocs. Bemerkenswert sind die beiden 155-Millimeter-Geschütze, die zur Reduzierung der Signatur ebenfalls in verschließbaren Gehäusen untergebracht wurden.
Text: mb; Fotos: General Dynamics/Bath Iron Works
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