Die Mitglieder der Internationalen Vereinigung der Klassifikationsgesellschaften (IACS) haben entscheiden, das russische Seeschifffahrtsregister unter Hinweis auf die Auswirkungen der alliierten Sanktionen aus ihren Reihen auszuschließen.
Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine haben die EU-Staaten harte Sanktionen gegen die russische Wirtschaft verhängt, die meisten russischen Banken vom internationalen Überweisungssystem abgeschnitten und weitreichende Sanktionen gegen russische Staatsunternehmen verhängt. Das russische Seeschifffahrtsregister (RS Class) wurde letzte Woche in die Liste der EU-Finanzsanktionen aufgenommen. Darüber hinaus hat das Vereinigte Königreich - wo das IACS seinen Sitz hat - Maßnahmen ergriffen, um die Guthaben aller russischen Banken einzufrieren, und geht damit weiter und schneller als jedes andere Land, um Transaktionen mit dem russischen Finanzsektor zu unterbinden.
Am Freitag gab die IACS bekannt, dass sie für den Ausschluss der RS Class gestimmt hat. Mit der Zustimmung von mindestens 75 Prozent seiner Mitglieder hat der IACS-Rat beschlossen, die Mitgliedschaft der RS Class mit sofortiger Wirkung aufzuheben. Die Entscheidung ist die jüngste Entwicklung in der zunehmenden Isolierung der russischen Schifffahrt.
Diese Konsequenzen hat der norwegische DNV am 10. März 22 gezogen. Im Statement auf der Webseite heißt es wörtlich: „Infolge der Invasion der Ukraine wird DNV den internationalen Sanktionen und den dahinter stehenden Absichten folgen. Wir überprüfen alle laufenden Verträge und Operationen mit russischen Unternehmen und bauen alle damit verbundenen Geschäfte ab“. Dabei hatte der DNV 2016 (damals noch DNV GL) mit dem Russian Maritime Register of Shipping einen zukunftsweisenden Kooperationsvertrag unterzeichnet.
Inzwischen hat auch Lloyds Register seine Klassifizierungsdienste zurückgezogen.
Quellen: gcaptain, Bloomberg, AP
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