Vom Seezeichenschiff „Ranzow“ wird Popcorn zur Simulation des Ölteppichs in die Mecklenburger Bucht geschüttet, Foto: Bundeswehr/Henning Baumeister

Vom Seezeichenschiff „Ranzow“ wird Popcorn zur Simulation des Ölteppichs in die Mecklenburger Bucht geschüttet, Foto: Bundeswehr/Henning Baumeister

BALEX Delta: Ölunfall in der Kadetrinne

Stützpunkt Warnemünde unterstützt Sicherheitsübung

Ende August übten internationale Einsatzkräfte die Schadstoffbekämpfung in der nordöstlichen Mecklenburger Bucht. 15 Schiffe und 400 Einsatzkräfte aus acht Ostsee-Anrainerstaaten nahmen am Training teil. Die Planung und Überwachung der jährlichen Übung lagen dieses Mal beim Havariekommando in Cuxhaven, der gemeinsamen Einrichtung des Bundes und der fünf Küstenländer, um bei Unfällen im Bereich der Nord- und Ostsee ein gemeinsames Vorgehen zu koordinieren). Der Stützpunkt Warnemünde unterstützte die Sicherheitsübung.

Ausgangszenario war die Kollision eines Containerschiffs mit einem Rohöltanker in der viel befahrenen Kadetrinne. Ungezuckertes und nur durch Meerwasser gesalzenes Popcorn simulierte dann das ausgetretene Öl: vom Seezeichenschiff „Ranzow“ aus schüttete die Besatzung diesen Puffmais in die Ostsee. Popcorn zeigt auf der Wasseroberfläche vergleichbare Eigenschaften wie ein Ölteppich und eignet sich somit für einen realistischen Übungsablauf. Die herbeigeeilten Ölbekämpfungsschiffe brachten Ölsperren aus und machten ihre Ölauffangeinrichtungen bereit zur Ölaufnahme.

Am Strand von Rostock-Markgrafenheide übten dann die Einsatzkräfte, durch Wind und Strömung an der Küste angetriebenes „Öl“ aufzunehmen. Mit Skimmern zur Entfernung von Verunreinigungen kann auch stark zähflüssiges Öl von der Wasseroberfläche angesaugt und dadurch abgefangen werden. In einem Schnellmontagebehälter wird dann das Öl-Wassergemisch durch die Einsatzkräfte gesammelt. Von dort wird die verunreinigte Flüssigkeit in den Separationscontainer eingeleitet. Die Separationsanlage filtert das Öl aus dem verschmutzten Wasser heraus und gewinnt dabei Wasser in nahezu Trinkwasserqualität zurück.

Der Leiter des Havariekommandos, Dr. Robby Renner, zeigte sich mit dem Ausgang der Übung zufrieden: „Wir können bei großen maritimen Schadensfällen nicht als Nation allein, sondern nur im Verbund mit unseren internationalen Partnern erfolgreich sein.“ Die Koordination der unterschiedlichsten Kräfte, darunter auf deutscher Seite auch Bundespolizei, Feuerwehren und Technisches Hilfswerk, habe sehr gut funktioniert. Er dankte auch der Deutschen Marine: „Der Marinestützpunkt Warnemünde war ein Grundpfeiler für den Erfolg – Danke für die fantastische Unterstützung!“ Der Marinestützpunkt Warnemünde hatte unter anderem Liegeplätze für die beteiligten Schiffe, Flächen für Übungsgerät, Unterkünfte, Büros und Besprechungsräume zur Verfügung gestellt.

Foto: Bundeswehr/Henning Baumeister

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