Auf der Suche nach Alternativen für kaum noch zu akquirierende Handelsschiffsaufträge und die zu wenigen Aufträge für Behörden- und Marineschiffe haben sich einige deutsche Werften mit dem Bau von Yachten und, wo es möglich ist, von Mega-Yachten, ein weiteres Standbein geschaffen. Dazu zwei Beispiele: So hatte die Meyer Werft als Newcomer in diesem hochkomplexen Geschäftszweig auf der diesjährigen, in finanziell potenten Kreisen hochgeschätzten Monaco Yacht Show Einzelheiten ihres großen Projekts One 50, das mache Grenzen sprengt, präsentiert. Mit 150 Meter Länge und 20 Meter Breite bringt es die Yacht, wenn man das Schiff noch als solches bezeichnen kann, auf die enorme Vermessung von 15 000 GT. Für einen möglichst nachhaltigen Betrieb sind Brennstoffzellen und Batteriesysteme geplant. Mit einer Leistung von 25 000 Kilowatt sei eine Geschwindigkeit bis zu 23 Knoten möglich, verspricht die Werft.
Ganze 125 Meter lang ist auch das erstmals in Monaco gezeigte neuartige Katamaran-Konzept Albatross der Bremerhavener Lloyd Werft, das auf die Nutzung der natürlichen Ressourcen Wind, Sonne und des umgebenden Meerwassers basiert. Vorgesehen sind unter anderem starre Segel, die bei günstigem Wind für eine Geschwindigkeit von etwa sieben Knoten sorgen sollen. Mit der Installation von Solarpaneelen auf einer Fläche von 1150 Quadratmetern können weitere 280 Kilowatt in zusätzliche Geschwindigkeit umgewandelt werden. Dazu kommen noch fünf vertikale Windturbinen auf dem Oberdeck für etwa 50 Kilowatt Strom pro Stunde. Im Fahrbetrieb kann der Katamaran durch vier Motoren mit je 1800 Kilowatt Leistung angetrieben werden.
Für den künftigen Eigner wird Luxus pur geboten – etwa eine Swimmingpool-Plattform mit einem Infinity-Pool und einem Beach Club. Unter Deck befinden sich ein Fitnessraum, ein Spa, mehrere Salons und Essbereiche für bis zu 14 Gäste. Vier elektrisch angetriebene Tenderboote und vier Jetskis in zwei separaten Garagen gehören ebenfalls zur Ausstattung. Das Hubschrauberdeck ist für die Aufnahme jeden Typs und jeder Größe geeignet. Es sind sogar Schnellladestationen für künftig elektrisch betriebene Hubschrauber installiert.
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