Konverter "Dolwin Kappa". Foto: TenneT

Konverter "Dolwin Kappa". Foto: TenneT

Bremerhaven: Bau von Konverter-Plattformen?

Offshore-Windparks benötigen für den Energietransport aus den Generatoren der Windräder (Wechselstrom) über Kabel unter dem Meer und anschließend an Land die Umspannung an der Erzeugerstelle in Gleichstrom - denn der ist auf der Langstrecke deutlich verlustärmer. Diese Umspannung erfolgt in sehr voluminösen Konvertern, die in der Nähe der Windparks über den Wellen stehend auf hohen Stelzen tief im Grund verankert sind. Diese Plattformen im beachtlichen Ausmaß von 70 x 30 x 30 Metern Länge/Breite/Höhe befinden sich etwa 20 Meter über der Wasseroberfläche und reichen mit ihrer Verankerung bis zu 60 Metern in den Grund.

Konverter in Deutschland

Derzeit werden derartige Plattformen lediglich in Spanien und vor allem in Asien produziert. In diese Lücke im europäischen Raum will sich jetzt allerdings ein Konsortium um die Lloyd-Werft aus Bremerhaven wagen. In diesem Verbund finden sich neben der Lloyd-Werft der Rönner-Gruppe, die hälftig Rönner und anteilig zu je 25% der Zech-Stiftung und der Lürssen-Werft in Bremen gehören, auch Unternehmen wie die Siemens Energy. Auftraggeber für den Bau von Konverterplattformen für Deutschland sind Betreiben von Hochspannungsstromnetzen wie TenneT, Ampirion, 50-Hertz und Transnet-BW.

Konverter "Sylwin Alpha". Foto: TenneT

Keine Kleinigkeit

Wenn man dann noch bedenkt, dass eine Plattform bei zwei bis zweieinhalb Milliarden Baukosten liegt und Deutschland davon etwa zwanzig Einheiten braucht, um bis 2045 über grüne Energie aus der Offshore-Gewinnung in Nord- und Ostsee klimaneutral zu sein, dann bedeutet der regionale Bau von Konvertern ein Milliardengeschäft.

Dimensionsvergleich

Anschaulich wird die Dimension des Konverterbaus im Sinne von Umsatz und Beschäftigung in der Region, wenn man die Kosten für den Bau eines Kreuzfahrtschiffes von etwas unter einer Milliarde Euro dagegensetzt. Aber auch der Standort Rostock-Warnemünde für den Bau der Plattformen im Gespräch, wie das Bundeswirtschaftsministerium bestätigt. Ob beide Standorte zum Zuge kommen werden, sei jedoch noch unklar. Ebenso ist bei diesen Bausummen über längere Bauzeiten auch die Finanzierung und die Absicherung durch Bürgschaften ein ungeklärtes Terrain, denn Bremen als klammer Stadtstaat kann diese Dimensionen nicht stemmen. Dies sind jedoch Fragen, über die es sich lohnt, mutig nachzudenken und nicht in Kleinstaaterei zu verharren.

Zumal es darüber hinaus noch einen erheblichen Bedarf an Konvertern auf europäischer Ebene gibt.

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