HMS Tamar - grüne Schiffe für glückliche Delfine. Foto: Crown Copyright

HMS Tamar - grüne Schiffe für glückliche Delfine. Foto: Crown Copyright

Britische OPV auf 5-Jahres-Verlegung in den Westpazifik

Vor neun Monaten begann ihr fünf-Jahres-Trip nach Ostasien, oder wie es auf englisch heißt: Indo-Asia-Pacific Deployment. Dabei sind die beiden OPV HMS Tamar und HMS Spey (Modified River-Klasse) bestimmt keine Dickschiffe, sondern müssen sich mit ihren gut 81 Metern Länge und 1.800 Tonnen Verdrängung etappenweise "durchhangeln". Im September aus Portsmouth ausgelaufen, ging es bisher über Kolumbien, den Panama-Kanal und die US-Westküste hoch nach Hawaii. Im Januar stand die chinesische Südsee auf dem Programm mit Aufklärung und Überwachung unerlaubter maritimer Tätigkeiten, wie z.B. das Umladen Schiff-zu-Schiff mit nordkoreanisch geflaggten Fahrzeugen (UN-Sicherheitsrats-Embargo). Im Februar folgte die Teilnahme an der Übung „Bersama Shield“ des Five-Powers-Defence-Arrangements (FPDA) zwischen Singapur, Malaysia, Neuseeland, Australien und Großbritannien.

Emission Control - Umweltaspekte

Zusätzlich wurde lokale Unterstützung geleistet bei Umweltuntersuchungen und wissenschaftlichen Studien: Tamar und Spey sind derzeit die beiden „grünsten“ Einheiten der Royal Navy. Vor der Abreise wurden sie umgerüstet auf „Green Technology“ nach neuestem britischem Standard. Dazu gehört unter anderem ein selektives katalytisches Reduktionssystem im Abgasstrom der Antriebsdieselmotoren, bekannt als Ad-Blue-Verfahren aus der Kfz-Technik. Harnstoff wird in zwei Stufen zu Ammoniak und Kohlendioxid umgewandelt, das Ammoniak wird wiederum über Katalysatoren in den Abgasstrom eingespritzt. Schädliche Stickoxide in den Abgasen können somit in zweiatomigen Stickstoff und Wasser umwandelt werden. Auf diese Weise kann die bordeigene Stickoxid-Emission um bis zu 97% reduziert werden, was es den Einheiten gestattet, mit minimaler Umweltsignatur (environmental footprint) auch seeseitige „Umweltzonen“ (emission control areas) befahren zu dürfen. Sie sind mit ihrer technologischen Ausrüstung maritime Vorreiter auf diesem Gebiet – sie sind „IMO Tier III Compliant“ (entspricht EuroV-Grenzwerten für LKW). Die IMO (International Maritime Organisation) hat ihre Mitglieder verpflichtet, bis 2050 die Abgase ihrer Schiffe um 50% zu reduzieren. Wer das wirklich will, muss jetzt damit anfangen. Der chemisch-technische Prozess ist überschaubar, aber bei Schiffsdieselmotoren ist die Dimension schon etwas „handfester“ und bedarf erfahrener technischer Begleitung. Tue Gutes – und rede darüber.

Fünf-Jahres-Plan

Der für die beiden 80-Meter-OPV geschneiderte Fünf-Jahres-Plan sieht bei mehrfachen Besatzungswechseln längere Aufenthalte und Kooperationen vor mit Australien, Japan, den Fidschi-Inseln und Singapur. Unauffällig, aber anwesend!

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