thyssenkrupp Marine Systems erhält Auftragserweiterung im 212CD-Programm
Der Deutsche Bundestag und die Bundesregierung haben gestern mehrheitlich für die Beschaffung der Optionsboote im deutsch-norwegischen U-Boot-Programm gestimmt.
thyssenkrupp Marine Systems erhält mit dieser umfassenden Auftragserweiterung im laufenden 212CD-Programm einen der größten Aufträge der neueren Unternehmensgeschichte. Die Präsidentin des Beschaffungsamtes der Bundeswehr Annette Lehnigk-Emden und CEO Oliver Burkhard haben auf Grundlage der parlamentarischen Billigung in Koblenz die offizielle Vertragsunterzeichnung durchgeführt. Die ursprünglich im Juli 2021 geschlossene Vereinbarung mit der Firma thyssenkrupp Marine Systems beinhaltete die Herstellung und Lieferung von zunächst sechs baugleichen U-Booten, davon zwei für Deutschland und vier für Norwegen. Mit der vertraglichen Erweiterung um zusätzlich vier Boote für die Bundeswehr und der derzeitigen Absicht Norwegens, weitere zwei Optionsboote in Auftrag zu geben, könnten so zukünftig beiden NATO-Partnern jeweils sechs U-Boote des neuen Typs zur Verfügung stehen.
Rüstungskooperation zwischen Deutschland und Norwegen
Auch Norwegen hat bereits signalisiert, die Anzahl der U-Boote erhöhen zu wollen. Oliver Burkhard unterstreicht die Bedeutung der deutschen Auftragserweiterung: „Die Zeitenwende kommt nun endlich auch im maritimen Sektor an. Wir freuen uns über das Vertrauen, das uns die Bundesregierung mit der zusätzlichen Bestellung des weltweit modernsten konventionellen U-Boots erneut entgegenbringt. Wir tragen zur Zeitenwende entscheidend bei und stärken die Verteidigungsfähigkeit mit diesem strategisch wichtigen Projekt zwischen der Bundesrepublik und Norwegen.“ „Die Kooperation mit unserem norwegischen Partner wird unseren beiden Streitkräften neue Möglichkeiten für den Einsatz im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung, insbesondere an der Nordflanke der NATO, verschaffen. Darüber hinaus versetzen wir die Deutsche Marine in die Lage, ihren Anforderungen im Rahmen des Zielbilds Marine 2035+ gerecht zu werden. Das Projekt U212 CD ist ein weiteres prominentes Beispiel dafür, dass wir den Anforderungen der Zeitenwende an die Beschaffung gewachsen sind“, sagt Lehnigk-Emden anlässlich der Vertragsunterzeichnung.
Für die Bootsklasse konnte bereits im Sommer des vergangenen Jahres mit dem sogenannten Critical Design Review (CDR), der endgültigen Festlegung des Designs, ein wichtiger Meilenstein im Projekt erfolgreich abgeschlossen werden, der die Grundlage für den daran anschließenden Produktionsstart im September 2023 bildete. Diese technische Grundlage für den Bau aller Boote der Klasse U212CD ist bereits den Erfordernissen der aktuellen Bedrohungslage angepasst. Die Auslieferung der sechs deutschen U-Boote ist jährlich für den Zeitraum 2032 bis 2037 geplant. Die U-Boote der Klasse 212CD gehen als eine neue Generation deutlich über die aktuelle Klasse 212A hinaus. Mit weiterentwickelten Fähigkeiten im Bereich Lagebilderstellung, einer erweiterten Vernetzbarkeit mit verbündeten Einheiten und einer verringerten Signatur stellen die neuen U-Boote nicht nur aufgrund ihrer Größe neue Anforderungen an die Produktion,
sondern erfordern auch modernste Fertigungslinien für die schiffbauliche Ausrüstung mit hochtechnologischen Systemen. thyssenkrupp Marine Systems stellt ferner Synergien für Betrieb, Logistik und internationale Instandsetzung der 212CD-U-Boote sicher, was auch durch die erfolgte Grundsteinlegung neuer Service-Werftkapazitäten in Norwegen unterstrichen wurde. Damit trägt thyssenkrupp Marine Systems ebenfalls dazu bei, seine bereits seit 2017 bestehende Partnerschaft mit Kongsberg Defence & Aerospace (KDA) zu festigen und seine Industriepartnerschaften in Norwegen und Deutschland auszubauen.
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