Bundesregierung legt Bericht zur maritimen Wirtschaft vor

Am 12. August hat das Bundeskabinett den vierten Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung und die Zukunftsperspektiven der maritimen Wirtschaft in Deutschland veröffentlicht. Dieser wird alle zwei Jahre zur Nationalen Maritimen Konferenz vorgelegt und beschreibt die aktuelle Lage sowie Fördermaßnahmen und politische Schwerpunkte der Bundesregierung in den Bereichen Seeschifffahrt und Häfen, maritime Industrie, Offshore-Windenergie und Meeresforschung.Der begleitenden Pressemitteilung haben wir entnommen, dass die Schiffsbaupolitik in Deutschland eine stärkere Wahrnehmung durch die Politik erfahren soll. So wurde zum 1. Juni 2015 das Programm "Innovativer Schiffbau sichert wettbewerbsfähige Arbeitsplätze" durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) verlängert. Es soll die Markteinführung von Innovationen schützen und den Bau kleiner Schiffe und beweglicher Offshore-Strukturen förderfähiger gestalten. Weitere wichtige Elemente der schiffbaulichen Förderstrategie des Bundes sind das Forschungs- und Entwicklungsprogramm "Maritime Technologien für die nächste Generation", die sogenannten CIRR-Zinsausgleichsgarantien sowie die Exportkreditgarantien des Bundes.

Überhaupt lohnt sich die Lektüre des 59-seitigen Berichtes, so wird neben den wirtschaftlichen, ökologischen und technologischen maritimen Entwicklungen auch über die Zukunft einer Europäischen Hafenpolitik berichtet. In Angesicht der Tatsache, wie schwierig sich bereits eine nationale Hafenpolitik gestaltet, scheint es doch bei allen schwierigkeiten Anlass für pragmatischen Optimismus zu geben, dass es auf europäischer Ebene zu sinnvollen Synergien kommen kann.

"Vierter Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung und Zukunftsperspektiven der maritimen Wirtschaft in Deutschland" als PDF herunterladen.

Den aktuellen Bericht "Fakten und Zahlen zur maritimen Abhängigkeit der Bundesrepublik Deutschland" (Stand 2014) finden Sie in unserer Abteilung Maritime Studien & Wissenschaftliches.

5 Kommentare

  1. Leider hat der Segler übersehen, das von den fast 3000 Schiffen deutscher Reeder nicht mal 200 unter deutscher Flagge fahren, Wenn das kein Trauerspiel ist, denkt hier keiner an die deutschen Seeleute+ deren Arbeits- Sicherheits+ Lebensbedingungen???

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    • Ein guter Hinweis! Vielleicht ergibt sich dazu ja eine Diskussion,
      hofft
      der Segler

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  2. Segler hat Recht: Der Bericht ist harte Kost, aber die Lektüre lohnt. Wir haben allerdings den Eindruck, dass das übergeordnete Verständnis für die sicherheitspolitischen und somit maritimen Zusammenhänge – wenn überhaupt – eine nachgeordnete Rolle spielt. Das Thema der maritimen Bedeutung für Deutschalnd wird nicht sicherheitspolitisch eingeordnet! Dies ist sicherlich nicht das Hauptanliegen des Bundeswirtschaftsministerium; ein bischen mehr maritime domain awareness hätte nicht geschadet!
    Ist Fleet überzeugt

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    • So ist es! Zwar wird die maritime Sicherheit betrachtet, aber nur als ttaktische Herausforderung. Es gibt keinen ganzheitlichen sicherheitspolitischen Ansatz, etwa in der Form, dass Deutschland an der Durchsetzung der internationalen Rechtsordnung auf See interessiert wäre. Da scheut man wohl die Konsequenzen,
      denkt sich

      der Segler

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  3. „Meer Verstehen“ sei gedankt für die Veröffentlichung dieses Berichts. Er ist sehr umfassend und lässt kein maritimes Thema aus. Dabei muss man nicht mit jeder einzelnen Aussage einverstanden sein, aber die wirtschaftliche Bedeutung unseres Interessengebiets wird ohne jeden Zweifel deutlich. Für Redenschreiber ist er Pflichtlektüre!

    59 Seiten sind natürlich ein hartes Brot. Mir fielen ein paar Formulierungen auf, die gern der breiten Öffentlichkeit ins Bewusstsein dringen sollten und die ich gern mit den Lesern dieses Blogs teile:

    „Derzeit befinden sich 2.962 Handelsschiffe im Eigentum deutscher Reedereien (Stand: 30.06.2015), die damit die viertgrößte Flotte der Welt stellen. In der Sparte der Containerschifffahrt liegt die deutsche Flotte weiterhin an erster Stelle.“

    „Gemessen an ihrer Transportleistung ist die Schifffahrt der umweltfreundlichste Verkehrsträger. Seeschiffe transportieren im Vergleich zum Landverkehr deutlich mehr Ladung bei erheblich geringerem Emissionsausstoß.“

    „Sichere Seewege sind für den Personenverkehr sowie den internationalen Seehandel von elementarer Bedeutung. Deutschland ist als bedeutende Exportnation in besonderem Maße auf sichere Seetransportwege angewiesen, ob es nun um eine kontinuierliche Energieversorgung oder zuverlässige Logistikketten geht.“

    „Die deutschen See- und Binnenhäfen zählen zu den besten Umschlagplätzen der Welt. Sie sind als Logistikdienstleister und Wachstumsmotoren für die gesamte deutsche Volkswirtschaft von herausragender Bedeutung. Ohne die Leistungen der Häfen wäre Deutschlands Rolle als eine der führenden Exportnationen in der Welt nicht denkbar.“

    „Die Schiffbauzulieferindustrie ist nicht nur an der Küste, sondern im gesamten Bundesgebiet angesiedelt. Unternehmen aus Bayern, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein erwirtschaften mit jeweils 18 % bundesweit die höchsten Branchenumsätze.“

    Das ist natürlich keine Zusammenfassung, sondern nur eine Anregung zum Lesen,

    meint

    der Segler

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