Jin-Klasse, Foto: Chinesische staatliche Medien

Jin-Klasse, Foto: Chinesische staatliche Medien

Chinas strategische U-Boote in der Taiwanstraße

Ein Ereignis mit Seltenheitswert: Es liegt jetzt fünf Jahre zurück, dass zuletzt ein strategisches U-Boot der chinesischen Volksbefreiungsarmee-Marine (PLAN) im freien Seeraum gesichtet wurde. Kurzfristig vor einem taiwanesischen Streitkräftemanöver gegen Ende des Monats Juni tauchte eines der Type 094-Boote nordwärts fahrend auf der chinesischen Seite des internationalen Fahrwassers zwischen Insel und Festland (Medianlinie) auf.

Unterwasserstarteiner JL-2, Foto: Chinesische staatliche Medien

Unterwasserstart einer JL-2, Foto: Chinesische staatliche Medien

Die atomwaffentragenden Atom-U-Boote der Jin-Klasse (137 Meter, 10.000 Tonnen getaucht, 12 Starbehälter für JL-2 mit je etwa 1 MT nuklear bestückter Interkontinental-Raketen (ICBM)) sind immer noch eine große Unbekannte – ihre Zahl soll mittlerweile auf fünf angewachsen sein. Das Boot befand sich vermutlich auf der Überführung von der Südflotte zu einer technischen Instandhaltung in der Bauwerft Bohai Shipyard in Huludao am äußersten Nordzipfel des Gelben Meeres. Im Huludao Harbor sind übrigens derzeit auf Google-Maps zwei Boote dieser Klasse an der Pier und im Trockendock erkennbar. Da diese Boote bereits seit Beginn der 2000er Jahre auf Kiel gelegt wurden, erwarten Fachleute ein Nachfolgemuster Type 096 mit doppelter Bestückung an ICBMs, ohne dieses allerdings jemals gesichtet zu haben. Eine zeitliche Koordinierung der aktuellen Passage mit Militärübungen des Inselstaates Taiwan erscheint jedoch nicht weit hergeholt.

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