Mehrfach gesehen: beim Flottendienstboot Oker stimmt die Farbe nicht.
Auf dem Bild, was durch einige norddeutschen Zeitungen geisterte, sieht man, wie sich der Lack ablöst. Nein, es ist keine Camouflage, es ist auch kein Photoshop Gag.Und nein: niemand hat versucht, die Silhouette Eckernfördes auf den Rumpf zu pinseln. Der aktuelle Anstrich ist auch nicht von den Patrouillenbooten der Royal Navy oder Fregatten der Royal Canadian Navy kopiert worden, und nein: es ist auch kein „Tarnschema“ zur Verhinderung/Erschwerung der optischen Erkennung durch gegnerische Kräfte, wie man es zu Kaisers Zeiten versuchte. Es ist auch kein Beschuß durch Terpentin-gefüllte Munition, es ist auch nicht die Umweltbelastung der Ostsee und niemand hat am Rumpf unbemerkt gebeizt. Es ist auch nicht Schuld der Besatzung, auch die Marine hat das nicht absichtlich gemacht und Putin hat damit nun gar nichts zu tun.
Warum schreiben wir das? Wegen der vielen Vermutungen und Behauptungen, die in den Kommentarfunktionen zu lesen waren. Manche waren lustig, manche nachdenklich, die wenigsten richtig und einige sogar ziemlich - Entschuldigung - dämlich.
Und was ist es denn nun? Es ist ein Farbabtrag der grauen Farbschicht RAL 7000. Diese ist die Farbgebung als Überwasserfarbe von Schiffen und Booten der Deutsche Marine. Es ist schlicht ein Schaden am Anstrich an Backbord- und Steuerbordseite des nahezu 37 Jahre alten Aufklärungsschiffes. Die letzte Gesamterneuerung des Außenanstriches hatte die FGS Oker im Jahre 2024 während einer planmäßigen Werftliegezeit bei der Norderwerft in Hamburg erhalten.
Noch Fragen? Ja, die Hullnumber A 53 war nicht mehr lesbar, daher wurde mittschiffs eine weitere Hullnumber-Bezeichnung „A 53“ aufgebracht. damit alle sehen, dass es die Oker ist. Sie ist einsatzfähig und OK. Keine Aufregung. Geht auf Kulanz.
7 Antworten
Danke für den Artikel. Der Satz,“Geht auf Kulanz“ hat mir den Start in den Tag erleichtert.
Das hat auch seinen Reiz, einfach lassen und Geld teilweise zurück fordern
Noch nicht mal in der Lage ein Schiff nachhaltig zu lackieren,aber sich mit Putin anlegen. 😜😜
Ich weiß, dass Kohl, Schröder und Merkel ein marodes, heruntergewirtschaftetes Land hinterlassen haben.
Aber dass die Zersetzung so weit geht, dass Werften nicht mehr in der Lage sind, einen haltbaren Farbauftrag zu machen, hätte ich nicht gedacht.
Warum nicht jetzt das : „Unternehmen Petticoat“ für das Schiff ins Leben rufen ?
Kulanz ist das gewiss nicht, sondern (geschuldete) Gewährleistung. 😉
Wir sollten sowieso Dazzle Camouflage neu beleben, vielleicht sogar ohne Camouflage. Denn wenn man das Schiff sieht, ist es heute doch sowieso schon zu spät — warum also nicht cool bemalen. Noch viel eher die Marine als die Luftwaffe.
Danke. Treffend beschrieben.