Die Beschaffung der neuen 127-Millimeter Munition Vulcano für die Deutsche Marine hat mit ihrem Funktionsnachweis einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur Einführung hinter sich gebracht. Damit kommt auch die Fregatte 125 der vollständigen Einsatzfähigkeit näher. Der Präzisionsnachweis der neuen Munition wurde von der Fregatte „Rheinland-Pfalz“ dieser Tage erbracht. Zwei Wehrtechnische Dienststellen, die WTD 71, zuständig für Schiffe, Marinewaffen, Maritime Technologie und Forschung und die WTD 91, Dienststelle für Waffen und Munition begleiteten mit ihren Experten den Funktionstest im NATO-Testgelände Andoya in Nordnorwegen.
Vulcano ist eine Munitionsfamilie mit verlängerter Reichweite und höherer Präzision, die vom italienischen Unternehmen Leonardo in Zusammenarbeit mit Diehl für die 76-mm- und 127-mm-Schiffsgeschütze sowie 155-mm-Landartilleriesysteme entwickelt wurde: 70 Kilometer für Vulcano 155 – 80 Kilometer für Vulcano 127. Sie steht in zwei Varianten zur Verfügung: gelenkt (BER – Ballistic Extended Range) oder umgelenkt (GLR – Guided Long Range).
Die nun für die Deutsche Marine qualifizierte GLR soll eine hohe Treffgenauigkeit gegen stationäre und bewegliche Ziele garantieren, um Kollateralschäden zu minimieren. Nach Herstellerangaben liegt die Treffergenauigkeit bei einer maximalen Reichweite von 80 Kilometern innerhalb eines 5 Meter-Radius. Dies wird über GPS-Lenkung und eine Anpassung der Flugbahn ermöglicht. Neben dem Standard-Zünder mit „Height of Burst“-Sensor werden spezielle Laser- und Infrarot-Endanflugsensoren angeboten. Darüber soll auch die Möglichkeit bestehen, den Endanflugwinkel des Geschosses gegen das Ziel auf bis zu 90 Grad zu programmieren.
Vulcano 127 GLR wird auf den Fregatten F125 sowie der zukünftigen F126 der Deutschen Marine zum Einsatz kommen. Der Munitionstyp ist bereits auf den FREMM-Fregatten der italienischen Marine im Gebrauch. Trotz des hohen Kalibers zeichnet sich das voll digitalisierte Geschütz durch seine Kompaktheit aus und bietet eine Kadenz von vierzig Schuss pro Minute.
Nach dem Qualifizierungsschiessen und dem Erteilen der „Genehmigung zur Nutzung“ (mglw. Noch dieses Jahr) kann nun die Beschaffung der 13.000 Schuss Gefechtsmunition in zwei Losen eingeleitet werden, von denen die Lieferung der ersten 7.000 Schuss bis 2026 abgeschlossen sein soll. Bisher verfügten die Fregatten F125 für das in der Marine neu eingeführte 127-Millimeter Geschütz nur über Übungsmunition.
. . .
Guten Nachrichten muss man auch mal Platz lassen!
0 Kommentare