Mit einem Appell und einer dynamischen Vorführung in Anwesenheit der Präsidentin des schleswig-holsteinischen Landtages, Kristina Herbst, des Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein, Daniel Günther, sowie zahlreichen Gästen aus Gesellschaft, Politik und Militär stellen sich die Kampfschwimmer der Öffentlichkeit, was nicht so oft vorkommt.
Es gibt sie bereits seit 1958. Da ging es um Rückendeckung für amphibische Landungsoperationen. im Rücken angreifender Verbände des Ostblocks vorzubereiten. Entstanden sind die Kampfschwimmer aus Kleinkampfverbänden und den Marine-Einsatzkommandos des II. Weltkriegs. Pate der Ausbildung waren französische Elite-Einheiten. Im August 1959 wurde der erste Kampfschwimmerzug in Sengwarden mit Standorten in Eckernförde und Borkum aufgestellt. 1964 wurden die Kampfschwimmer in einer Kompanie zusammengefasst, die der Amphibischen Gruppe unterstand, sie sind seit 1974 in Eckernförde stationiert. 2001 wurde man zu Spezialisierten Einsatzkräften Marine (SEK M) und seit 2014 sind die Kampfschwimmer der Kern des Kommando Spezialkräfte der Marine (KSM).
Der Auftrag der Kampfschwimmer ist von Terrorismusbekämpfung und Geiselbefreiung bis zu Aufklärung gegnerischer Häfen. Sie schützen auch eigene Einheiten und Infrastrukturen. Über die Einsätze ist aus Geheimhaltungsgründen wenig bekannt, aber soviel: Im Golfkrieg 1991 wurde die gesamte Kompanie im Rahmen der Operation Südflanke im Persischen Golf eingesetzt, danach gab es kaum eine Operation ohne diese verschworene Truppe. Und es waren nicht nur Marine-Einsätze, die Kampfschwimmer waren in Afghanistan, in Mali, in der Piraterie-Bekämpfung. Zuletzt waren sie eingesetzt in der „Mission Gazelle“ im Mai 2019 und Februar und März 2020 im Niger. Auch nach dem Angriff der Hamas auf Israel gab es einen Einsatzbefehl. Die Kampfschwimmer arbeiten eng mit anderen Special Forces zusammen, insbesondere mit der GSG 9 der Bundespolizei.
Seit 2014 sind die Kampfschwimmer Kern des Kommando Spezialkräfte der Marine (KSM). Gegründet wurde die Einheit bereits am 1. April 1964, mit dem Aufbau einer eigenständigen Kompanie im schleswig-holsteinischen Eckernförde. Die älteste Spezialeinheit der Bundeswehr wird für Unternehmungen und Einsätze zu Wasser, aus der Luft und an Land eingesetzt.
Kommandeur des KSM ist Fregattenkapitän Sebastian Schuldt. Das Konzept der deutschen Kampfschwimmer ist längst nicht mehr rein an einen Wasserauftrag gebunden. Vielmehr werden, wie bei den US Navy SEALs, Wasser und auch die Luft dazu genutzt, um sich unbemerkt anzunähern. Der wird zu einer "Triphibie" und ist bis heute der Soldat mit dem breitesten Ausbildungsspektrum innerhalb der Kampfeinheiten der Bundeswehr. Das taktische Tauchen - vor allem in Zusammenarbeit mit einem U-Boot - ist sein Alleinstellungsmerkmal. Zudem ist der Kampfschwimmer auch Fallschirmspringer, Speedbootpilot, Sprengstoffexperte, Einzelkämpfer und vieles mehr.
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