Teilnehmer von Dynamic Manta im Hafen von Catania

Teilnehmer von Dynamic Manta im Hafen von Catania

Die große Suche

Diesmal konnte Corona sich nicht durchsetzen: Wie vorgesehen startete am 22. Februar die Nato-Übung Dynamic Manta 2021. Insgesamt acht Bündnispartner beteiligen sich an diesem jährlich im Mittelmeer stattfindenden U-Jagdmanöver. Gastgebende Nation ist in diesem Jahr Italien. Im Hafen von Catania, auf dem nahegelegenen Hubschrauberstützpunkt der italienischen Marine und der Naval Air Station Sigonella haben die Teilnehmer ihre temporäre Heimat gefunden. Logistische Unterstützung in Form von Treibstoffergänzung, medizinischer Unterstützung und Unterkunft bietet zudem die Marinebasis Augusta.

Präsentation der Teilnehmer

Präsentation der Teilnehmer

Und so spielen sich viele Abschnitte vor der sizilianischen Küste ab. Im Mittelpunkt stehen naturgemäß die U-Boote, diesmal sind fünf Einheiten aus Griechenland, Italien, der Türkei und den Vereinigten Staaten dabei. Sie jagen selbst, wechseln aber auch die Seite und unterstützen die Schiffe und fliegenden Einheiten bei ihrer Suche. Über der Wasseroberfläche begeben sich Schiffe aus Frankreich, Griechenland, Italien, Spanien und der Türkei auf die Jagd nach dem unsichtbaren Gegner. In diesem Jahr wird mit der Strike Group um den französischen Träger Charles de Gaulle ein ganz besonderer Teilnehmer erwartet. Für ein Lagebild und Unterstützung aus der Luft stehen fünf MPAs, darunter eine deutsche, bereit. In den diversen Szenarien sollen die Teilnehmer ein komplexes und herausforderndes Training erhalten, die internationale Zusammenarbeit in allen Dimensionen üben und ihre U-Jagdfähigkeiten verbessern.
„Dynamic Manta ist eine der beiden großen ASW-Übungen, die jedes Jahr vom Nato Maritime Command geführt werden. Die Standing Nato Maritime Group 2 nimmt üblicherweise an diesen Übungen teil, nicht nur um zu trainieren und die hohe Bereitschaft ihrer Kräfte aufrecht zu erhalten, sondern auch um den Zusammenhalt und die Zusammenarbeit der beteiligten Nationen zu stärken. Damit zeigt die Nato Präsenz und unterstreicht bei den Alliierten die maritime Bindung durch eine kollektiven Verteidigung“, sagte zu Übungsbeginn Rear Admiral Manuel Aguirre Alderguia, Kommandeur SNMG 2.

Vorbereitungen im sizilianischen Cantena

Vorbereitungen im sizilianischen Cantena

Nach der Außerdienststellung fast aller Fregatten der Klasse 122 rückt die U-Jagd immer mehr aus dem Fokus der Deutschen Marine. Auch wenn die Klasse 123 diese Fähigkeit aufweist und die Reprofessionalisierung für die Landes- und Bündnisverteidigung beschworen wurde, sind es bei Lichte betrachtet doch lediglich noch die MPAs des Marinefliegerkommandos, die auf diese komplexe Tätigkeit spezialisiert sind und entsprechende Fähigkeiten besitzen. Doch auch hier droht Ungemach: Mit der vorgesehenen Außerdienststellung der P-3C Mitte der Zwanzigerjahre scheint sich erst einmal eine Fähigkeitslücke aufzutun. Denn bislang sind keine Nachfolger geplant oder gar bestellt. Kapitän zur See Thorsten Bobzin, Kommandeur Marinefliegerkommando, bringt in der bald erscheinenden Ausgabe 3-2021 des marineforums seine Besorgnis hierüber zum Ausdruck.

 

Text: mb; Fotos: Nato Marcom/WO S. Dzioba

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