Kaum war der Tag der Deutschen Einheit feierlich begangen worden, standen auch schon sechs intensive Tage der Übergabe für die Besatzungen „Echo“ und „Charlie“ an. Am 9. Oktober übergab der Kommandant der „Echos“, wie die Männer und Frauen der abzulösenden Besatzung in Marinesprache genannt werden, Fregattenkapitän Sascha Huth, nach vier Monaten und über 22.500 gefahrenen Seemeilen die Fregatte „Baden-Württemberg“ an Fregattenkapitän Bogislav von Puttkamer, den Kommandanten der „Charlies“. Hinter Schiff und Besatzung liegt eine Pazifiküberquerung von Ost nach West, von San Diego nach Singapur, einschließlich zweier intensiver Manöver vor Hawaii und Japan. Fregattenkapitän Huth fasst es emotional zusammen: „Nun geht es nach Hause, nach drei Jahren Kommandantenzeit war das IPD für mich ein krönender Abschluss. In einer kampfstarken Gemeinschaft konnten wir die letzten vier Monate viele neue Freunde gewinnen und bestehende Partnerschaften stärken. Dafür bin ich sehr dankbar. Es war eine anstrengende, aber sehr ergiebige Zeit.“
Für die neue Besatzung an Bord steht nun die Fortsetzung des Indo-Pacific Deployments mit Hafenaufenthalten in Port Klang, Malaysia und intensiven Übungen mit der indischen Marine an, die ihren Abschluss in einem Hafenbesuch in Goa, Indien finden. Der Kommandant „Charlie“, Fregattenkapitän von Puttkamer formuliert seine Erwartungen: „Es ist Zeit, endlich loszufahren! Für uns beginnt eine lange und intensive Seefahrt mit vielfältigen Herausforderungen. Darauf freuen wir uns besonders. Wir sind dankbar für diese außergewöhnliche Chance. So etwas ist auch in einem langen Marineleben keine Selbstverständlichkeit.“
Kommandeurswechsel auf dem Flaggschiff
Aber auch an der Spitze des Marineverbandes standen die Zeichen auf Veränderung. So wechselte der Commander Task Group am 11. Oktober: Flottillenadmiral Helge Risch, Abteiungsleiter PAO im Marinekommando, übernahm von Flottillenadmiral Axel Schulz, der keinen Hehl daraus machte, diese außergewöhnliche Reise gern bis zum Ende gefahren zu sein: „Es war mir eine Ehre und Freude zugleich, diese herausragende „once-in-a-lifetime“ Mission führen zu dürfen.“ Dienstliche Gründe erfordern jetzt seine Präsenz in Deutschland. Der originäre Kommandeur der Einsatzflottille 2 führte das Indo-Pacific Deployment seit Beginn im Mai von Wilhelmshaven aus über Pazifik und Atlantik bis Singapur. Seine statistische Bilanz ergibt insgesamt 34.500 Seemeilen bei 111 See- zu 46 Hafentagen sowie zahlreiche Empfänge und Besuche bei Freunden und Partnern.
Text: SPAO IPD24/Gottschalk
Fotos: Bundeswehr/Rodewald
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