Dual-EIMOS – 81-mm-Mörsersystem für amphibische Einsätze

Das neue integrierte 81-mm-Mörsersystem Dual-EIMOS hat mit der erfolgreichen Validierung des UTEX-Programms einen wichtigen Meilenstein erreicht. Dies geht aus einer am 14. Dezember 2020 veröffentlichten Meldung des spanischen Herstellers EXPAL hervor. Die eigentlichen Validierungsabschnitte erfolgten Ende November und sollen nach Herstellerangaben im März 2021 abgeschlossen werden. An den Tests in der Nähe von Zaragoza nahmen Vertreter der Rüstungsdirektion des spanischen Verteidigungsministeriums (DGAM), des spanischen Marineinfanteriecorps, des spanischen Heeres sowie des Logistikamtes der spanischen Marine teil.

Die Tests sind in einem Zusammenhang mit Beschaffungsplanungen der spanischen Marine zu sehen. Diese beabsichtigt bis zu, 18 solcher Mörsersysteme für die Marineinfanterie zu beschaffen.

Bei dem Dual-EIMOS handelt es sich um eine weiterentwickelte und an die Anforderungen des amphibischen Kampfes angepasste Version des EIMOS-Mörsersystems, welches bereits seit geraumer Zeit bei der spanischen Legion in Nutzung ist. Das System wurde auf der Ladefläche eines VAMTAC ST5 integriert. Das leicht geschützte 4×4-Fahrzeug der Fünf-Tonnen-Klasse des spanischen Herstellers Urovesa bietet der Besatzung ein Level 3-Schutzniveau gemäß der STANAG 4569. Für das Abfeuern muss die Besatzung jedoch die Kabine verlassen und den Mörser per Hand laden.

Dual-EIMOS

Das 81-mm-Mörsersystem hat einen 360-Grad-Wirkbereich. Zu den Modifikationen des Dual-EIMOS zählt ein verbessertes Dämpfersystem, welches gemäß spanischen Presseberichten bis zu 90 Prozent des Rückstoßes kompensieren kann und somit zur Schonung bzw. Langlebigkeit des Fahrzeugfahrwerks beiträgt. Darüber hinaus wurde eine neues Trägheitsnavigationssystem (INU) der letzten Generation integriert, welches den präzisen Waffeneinsatz auch abseits von Verbindungen zu Global Navigation Satellite Systemen (GNSS) sicherstellt.

Um den Ansprüchen der auf den amphibischen Kampf spezialisierten Marineinfanterie gerecht zu werden, wurde das System so konzipiert, dass es eine Watfähigkeit bis zu 1,5 Meter ohne jegliche Vorbereitung aufweist.

Das System ist an das spanische Steilfeuer-C²-System TALOS angebunden. Somit können Feuerbefehle auch über Datenfunk übertragen und umgesetzt werden. Die Waffenanlage ist nach Eingang des Feuerkommandos selbstrichtend, kann bei Bedarf jedoch auch durch Joystick per Hand gerichtet werden. Das Waffensystem richtet dann während der Fahrt automatisch auf die übertragene Zielkoordinate. Im Falle einer notwendigen Feuerunterstützung kann diese dann unmittelbar nach Halt des Fahrzeuges erfolgen, der Ladeschütze muss in diesem Fall nur noch die Patrone mit der erforderlichen Ladung ansetzen. Bei Ausfall des Fahrzeuges oder Bedarf eines abgesessenen Einsatzes kann das Rohr ohne spezielles Werkzeug aus dem integrierten Mörsersystem entnommen und mittels mitgeführtem Zweibein, Bodenplatte und Periskop in klassischer Weise auch abseits des Fahrzeuges genutzt werden.

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