USS Minnesota legt am 26. November erstmals in Guam an, Foto: US Navy

USS Minnesota legt am 26. November erstmals in Guam an, Foto: US Navy

Erstes U-Boot der Virginia-Klasse auf Guam stationiert

Die Verlegung der Minnesota auf die Pazifikinsel stellt hohe Ansprüche an die Logistik der US Navy.

Die US-Streitkräfte bezeichnen die Ankunft der USS Minnesota am 26. November 2024 auf Guam als einen bedeutenden Meilenstein für ihre Marine und ihre strategische Planung im Indopazifikraum. Als erstes U-Boot der Virginia-Klasse, das dauerhaft auf Guam stationiert wird, symbolisiert die Minnesota die verstärkte Präsenz und Einsatzbereitschaft der amerikanischen Streitkräfte in dieser von geopolitischen Spannungen geprägten Region, erklärte das Indopazifische Oberkommando in einer Pressemeldung. Die Stationierung der Minnesota auf Guam ist Teil eines umfassenderen Plans des Pentagons, die Kräftestruktur im Indopazifik zu stärken und die Fähigkeit zur Abschreckung und Verteidigung in der Region zu erhöhen.

Viele Familienangehörige zogen bereits nach Guam um, während die Minnesota auf Einsatzfahrt war. Umso wärmer fiel die Begrüßung der Crew im neuen Heimathafen aus, Foto: US Navy
Viele Familienangehörige zogen bereits nach Guam um, während die Minnesota auf Einsatzfahrt war. Umso wärmer fiel die Begrüßung der Crew im neuen Heimathafen aus, Foto: US Navy

Wie viele Einheiten der Virginia-Klasse künftig nach Guam verlegt werden, steht noch nicht fest. Auf der Insel sind bereits vier U-Boote der Los-Angeles-Klasse stationiert. Die Ergänzung durch Boote der Virginia-Klasse, die eine modernere Ausstattung aufweisen, erhöht die operative Flexibilität der US Navy und stärkt ihre Fähigkeit, auf eine Vielzahl von Bedrohungen zu reagieren. Die geografische Lage der Insel gestattet eine schnellere Reaktionszeit auf potenzielle Bedrohungen im Westpazifik – eine wachsende Priorität des amerikanischen Militärs angesichts der steigenden militärischen Präsenz Chinas in der Region.

Anpassung von Infrastruktur und Logistik

Die dauerhafte Stationierung von Einheiten der Virginia-Klasse erfordert die Anpassung der bestehenden Infrastruktur und Logistik. Zunächst müssen die Wartungseinrichtungen auf Guam erweitert und modernisiert werden, um den spezifischen Anforderungen der Virginia-Klasse gerecht zu werden. Dies umfasst die Bereitstellung von spezialisierten Dockanlagen und technischen Einrichtungen für die Wartung und Reparatur der U-Boote. Darüber hinaus müssen die logistischen Kapazitäten auf Guam verbessert werden, um die kontinuierliche Versorgung und Unterstützung der neu stationierten Einheiten zu gewährleisten. Dies schließt die Lagerung und den Transport von Ersatzteilen und anderen wichtigen Ressourcen ein.

Schließlich muss die Versorgung der Besatzungen und ihrer Familienangehörigen gewährleistet werden. Die Entscheidung für Guam als Heimathafen bedeutet, dass die 140 Besatzungsangehörigen im Schnitt für drei Jahre auf der Insel stationiert werden. Die Familienangehörigen des verheirateten Personals werden ebenfalls vom bisherigen Standort Pearl Harbor nach Guam umziehen. Dienstwohnungen, Schulen, medizinische Versorgung und Freizeitinfrastruktur müssen entsprechend ausgebaut werden. Dies ist zwar aufwendig, doch bietet die langfristige Stationierung der gleichen Besatzung die Gelegenheit, das operative Umfeld eingehend kennenzulernen. Die Einsatzbereitschaft der U-Boote wird entsprechend gestärkt. Die Ausrichtung Guams als Heimathafen für mindestens eine Einheit der Virginia-Klasse stärkt auch die Fähigkeit, künftig auch Einheiten dieser Klasse, die nur vorübergehend im Indopazifikraum operieren, logistisch zu unterstützen.

Sidney E. Dean

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