Einsatzgruppenversorger "Bonn". Foto: Michael Nitz

Einsatzgruppenversorger "Bonn". Foto: Michael Nitz

Evakuierungsverband Zypern wird reduziert

In einer gemeinsamen Pressemitteilung des Auswärtigen Amts und des Bundesministeriums der Verteidigung wird die Entscheidung der Bundesregierung bekannt gegeben, die Kräfte des Einsatzverbandes für eine militärische Evakuierungsoperation zu reduzieren. Deswegen sei das für den 23. November geplante Auslaufen des Einsatzgruppenversorgers "Bonn" nicht erforderlich. Eine eventuelle Evakuierung deutscher Staatsbürger über eine seegehende Einheit der Marine bleibt weiterhin und uneingeschränkt sichergestellt. Die "Frankfurt am Main" befindet sich zurzeit in der NATO–Unterstützungsmission in der Ägäis. Es war beabsichtigt, sie durch die "Bonn" abzulösen. Schiff und Besatzung der "Frankfurt am Main" sollte die Gelegenheit erhalten, sich auf das Indo-Pazifik-Deployment im kommenden Jahr vorzubereiten. Als Reaktion auf die Ereignisse in Israel und in Gaza ist seit dem 28. Oktober 2023 ein Einsatzverband auf Zypern zur Evakuation deutscher Staatsbürger in Israel und im Libanon einsatzbereit.

Pressemeldung

"Im Ergebnis wird der auf Zypern bereitgehaltene Evakuierungsverband in enger Abstimmung mit unseren internationalen Partnern in dieser Woche beginnend ab morgen reduziert. Ein wichtiger Teil der Evakuierungskräfte sowie des Materials verbleiben auf Zypern, um eine Kernfähigkeit zur sofortigen Handlungsfähigkeit und für eine etwaige militärische Evakuierungsoperation vor Ort zu erhalten. Die nach Deutschland zurückgebrachten Kräfte werden kurzfristig abrufbar gehalten, um im Falle einer Lageverschärfung schnell reagieren zu können." heißt es in der Pressemitteilung, die das Datum 21. November 2023 trägt.

Kaltstart

Die "Bonn" hatte ihre Kaltstartfähigkeit unter Beweis gestellt. Sie sollte ursprünglich ab Januar 2024 an der Very High Readiness Joint Taskforce Maritime (VJTF M) teilnehmen. Kommandant Fregattenkapitän Eike Deußen: "Als der Befehl kam, aufgrund der politischen Lage das Schiff und die Besatzung auf ein frühest mögliches Auslaufen ins Mittelmeer vorzubereiten, haben alle beteiligten Stellen, von der Besatzung, über das Marinearsenal bis zur Industrie, sehr gut an einem Strang gezogen. Ich bin stolz auf meine Besatzung, sie verhält sich trotz dessen, dass wir ungeplant und über die Weihnachtszeit abwesend sein werden, absolut vorbildlich. .... Viele haben sogar freiwillig Kuren und Urlaub abgesagt oder abgebrochen, um schon bei der Vorbereitung an Bord unterstützen zu können. Ich möchte mich bei allen Dienststellen und Einheiten bedanken, die uns mit zusätzlichem Personal unterstützen! Nun sind wir gespannt, was uns erwartet."

Sollte alles gut gehen und sich die jetzige Lageentwicklung bestätigen, so können Schiff und Besatzung doch noch Weihnachten und Silvester im Heimathafen verbringen. Allerdings auf gepackten Koffern und Seesäcken!

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