Fregattenprojekt F 126 - auf dem Prüfstand. Grafik: Damen Naval

Fregattenprojekt F 126 - auf dem Prüfstand. Grafik: Damen Naval

F126 auf Legerwall – Wege aus der deutschen Fregattenkrise

F126 – möglicher Abbruch – Optionen und Folgen

Eine Analyse des Fregattenprojekts F126: Zu Ursachen der Verzögerung, Kostenrisiken und Alternativen.

Schiffbau in der Zeitenwende

Dem größten Marine-Bauvorhaben der Bundesrepublik seit 1945, dem Fregattenprojekt F126, drohen erhebliche Verzögerungen und Kostensteigerungen: Die ursprünglich für 2028 geplante Auslieferung der ersten Fregatte wird sich voraussichtlich bis mindestens 2031 verzögern. Die dadurch hervorgerufene kritische Fähigkeitslücke in einer Zeit erhöhter geopolitischer Spannungen hat eine Debatte um den möglichen Abbruch des Milliardenprojektes und ein Ausloten unterschiedlicher Optionen entfacht. Angesichts der wahrgenommenen Bedrohung aus Russland wird der Faktor Zeit zu einem entscheidenden Kriterium. Eine Neubewertung wird die Betrachtung mutiger Alternativen – darunter die Rolle unbemannter maritimer Systeme – einschließen müssen. 

Die F126 – ein Präzedenzfall für die Beschaffung

Die Fregatte F126, auch bekannt als Niedersachsen-Klasse, soll die alternden Fregatten der Brandenburg-Klasse (F123) ersetzen und als Mehrzweckkampfschiff – MKS 180, wie es auch ursprünglich bezeichnet wurde – ein breites Einsatzspektrum bis hin zu globalen Operationen bedienen können. Der ursprüngliche Auftrag für vier Schiffe im Wert von 5,5 Milliarden Euro wurde im Juni 2020 nach erstmalig europäischer Ausschreibung (Beginn Mitte 2015) gegen deutsche Wettbewerber an die niederländische Damen Shipyards Group vergeben. Mit der Auftragsvergabe verpflichtete sich Damen im Gegenzug, einen großen Teil der Wertschöpfung in Deutschland zu generieren: Die Konstruktion sollte mit der zur Naval Vessels Lürssen-Gruppe (NVL) gehörenden Hamburger Werft Blohm&Voss und dazu zählenden regionalen deutschen Werften erfolgen.

Mit dem Ziehen der Option für zwei weitere Schiffe im Juni 2024 stieg der Gesamtwert des Auftrags auf rund 9,8 Milliarden Euro.

Wesentliche Ursache für die akute Schieflage des Projektes sollen gravierende Probleme bei den IT-Schnittstellen und der Übertragung von Konstruktionsplänen zwischen Damen Naval und den deutschen Subunternehmern sein. Zumindest nach der offiziellen Sprachregelung. Für die Handhabe der Konstruktionszeichnungen in den Schiffbaubetrieben ist die Beherrschung der französischen Dassault-Software unerlässlich – und das bereitet Schwierigkeiten. Das erfordert umfangreiche Nacharbeiten sowohl beim niederländischen Auftragnehmer selbst, als auch nachfolgende Anpassungen insbesondere auf den deutschen Werften. 

Kiellegung erste Fregatte F126 - erste Bodensektion. Foto: Uwe Mergener
Kiellegung erste Fregatte F126 - erste Bodensektion. Foto: Uwe Mergener

Schleppender Fortschritt in der Phase des „Detailed Design“ übersetzt sich jedoch im Schiffbau in drohenden Stillstand – mit der Folge einer kaskadierenden Verzögerung des Bauprogramms bis zur Auslieferung der einzelnen Schiffe. Offizielle Stellen sprechen von mindestens zwei Jahren. Mittlerweile werden von Insidern vier Jahre angenommen. Einzelne Bundestagsabgeordnete betrachten das Projekt inzwischen als gescheitert und fordern einen Abbruch sowie eine nationale Ersatzlösung, um die Handlungsfähigkeit der Marine sicherzustellen.

Die finanziellen Auswirkungen eines Abbruchs wären jedoch gravierend. Dokumente des Deutschen Bundestages belegen, dass bereits über 1,8 Milliarden Euro im Kontext des F126-Projekts als Geldfluss nachweisbar sind – eine Summe, die sich aus Ist-Ausgaben der Jahre 2020, 2021 und 2024 sowie Soll-Veranschlagungen für 2022 und 2023 zusammensetzt. Diese Mittel umfassen üblicherweise Vorleistungen für Planung, Infrastruktur, oder Technologietransfer. 

Für Damen Naval selbst hat die Verzögerung ebenfalls weitreichende Konsequenzen. Da Zwischenzahlungen des Auftraggebers vertraglich an den Baufortschritt gekoppelt sind, wurden diese vorerst ausgesetzt. Da aber das Unternehmen mit diesen Einnahmen kalkuliert hat, resultiert daraus eine „akute finanzielle Notlage“ bei Damen Naval. Wie Berichten aus den Niederlanden zu entnehmen ist, waren bereits staatliche Maßnahmen zur finanziellen Stützung des Unternehmens erforderlich. Denn hier geht es nicht nur um das F126-Projekt, sondern auch um andere Großaufträge von Damen Naval, wie die projektierten U-Jagd-Fregatten für die Niederlande und Belgien, die nur von einem solide finanzierten Unternehmen gestemmt werden können. Ein Abbruch des F126-Projekts würde nicht nur erhebliche Verluste in Milliardenhöhe bedeuten, sondern auch einen schwerwiegenden Reputationsschaden für Damen Naval. Nicht auszuschließen sind zudem querschnittliche Auswirkungen auf die europäische Verteidigungsindustrie.

Warnsignale überhört?

Gab es Indizien für die kritische Komplexität des Vorhabens? Im 19. Rüstungsbericht (Redaktionsschluss April 2024, Veröffentlichung Juli 2024) wurden zwar technische Verzögerungen bei den IT-Schnittstellen zwischen Damen Naval und den Unterauftragnehmern benannt, die man jedoch damals noch glaubte, mit vorhandenen Zeitpuffern kompensieren zu können. Diese Einschätzung erwies sich im Nachhinein als zu optimistisch. Rückblickend hätte beispielsweise auch die geringe Bereitschaft der Industrie, in Fachpublikationen wie dem im September 2024 erschienenen Wehrtechnischen Report zur F126 zu inserieren, als ein frühes Warnsignal für mangelndes Vertrauen in die reibungslose Umsetzung des Projekts gedeutet werden können.

F126. Grafik: Damen Naval
F126. Grafik: Damen Naval

Auf eine Anfrage zu Zeitverzögerungen und finanziellen Leistungen bestätigte das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) lediglich, dass der Auftragnehmer einen Verzug für die Lieferung des ersten Schiffes berichtet habe. Der Auftragnehmer arbeite zusammen mit seinen Unterauftragnehmern an einer überarbeiteten Gesamtprojektplanung. Das BAAINBw nehme Verzögerungen sehr ernst, betonte aber auch die hohe technische und organisatorische Komplexität solcher Großprojekte. Als Reaktion seien interne Steuerungs- und Controlling-Mechanismen angepasst, das Projektmanagement gestärkt und eine engere Abstimmung mit der Industrie zugesagt worden. Diese unspezifische Stellungnahme ging auch nicht auf gezielte Fragen nach ausgebliebenen Zahlungen an deutsche Zulieferer oder die Solvenz von Damen ein – ein Statement, das die anhaltende Intransparenz in diesem Projekt nicht auszuräumen hilft.

Bei einem Projektabbruch ergäben sich rechtliche und politische Herausforderungen. In Abhängigkeit vom Vertragswerk könnten Teile der Zahlungen auch zurückgefordert werden, insbesondere wenn Damen Naval vertragliche Leistungen nicht erbringt. Einschlägige Vorfälle aus der Rüstung zeigen, dass Rückforderungen langwierige internationale Rechtsstreitigkeiten nach sich ziehen können. 

Andererseits könnten Konstruktionspläne, begonnene Rumpfsektionen oder bereits beigestellte Ausrüstung, falls sinnvoll und technisch machbar, für andere Programme (etwa eine modifizierte F126/MEKO-Ausbautype) übernommen werden. 

In Wolgast wurden bei der Peene-Werft zwei achterlichen Bausektionen begonnen und teilweise fertiggestellt.

Auswege aus der Lage

Option 1: Neustart durch deutsches Konsortium

Angesichts der anhaltenden Probleme mehren sich die Forderungen nach einem Abbruch des Projekts. Abgeordnete wie Bastian Ernst (CDU) forderten, den Vertrag mit Damen Naval zu kündigen und das Vorhaben unter einem rein deutschen Industriekonsortium unter Führung von TKMS – zusammen mit Naval Vessels Lürssen (NVL) und GERMAN NAVAL YARDS – neu zu starten. Diese Option würde nicht nur die deutsche Schiffbauindustrie stärken, sondern könnte auch eine Konsolidierung der Werftenlandschaft in Deutschland durch Fusionen oder Übernahmen bewirken.

Meko-A200 Fregatte. Grafik: TKMS

Die Antwort auf die Frage, ob ein deutsches Konsortium das Projekt im Falle einer Insolvenz von Damen Naval weiterführen könnte, ist komplex. Einerseits verfügt die deutsche Industrie über die notwendige Expertise, wie die Beteiligung von Blohm+Voss, Peene-Werft und German Naval Yards als Subunternehmen am F126-Projekt zeigt. Andererseits hat TKMS, die ja im Wettbewerb um die F126 nicht ausgewählt wurden, bewährte Fregattentypen wie die MEKO A200 im Portfolio, die den Ansprüchen aus Berlin, Koblenz und Rostock angepasst werden könnten. Die Herausforderung für TKMS läge dann in der gleichzeitigen Bewältigung auch des Bauprogramms Fregatte F127, das die Werft als Generalunternehmer bauen möchte. Welche Möglichkeiten das BMVg bevorzugen könnte, ist bisher nicht öffentlich bekannt.

Option 2: F127 als High-End-Lösung mit langer Anlaufzeit

Was, wenn man auf die F126 gänzlich verzichtete? Parallel zur F126-Krise schreitet ja auch das Fregattenprojekt F127 voran. Diese Schiffe sind als Ersatz für die F124 Sachsen-Klasse konzipiert und sollen ab Mitte der 2030er Jahre in Dienst gestellt werden. Ihre Hauptaufgabe ist die hochmoderne Luftverteidigung, also die Bekämpfung von Luftzielen einschließlich eines Beitrages zur Abwehr ballistischer und hypersonischer Flugkörper. Mit einer Verdrängung von rund 10.000 Tonnen und der Integration des amerikanischen AEGIS-Kampfsystems mit 64 Vertikal-Startzellen (VLS) werden sie eine entscheidende Fähigkeitslücke schließen.

Konzept Fregatte 127 auf Grundlage MEKO A-400 AMD/AAW. Grafik: TKMS
Konzept Fregatte 127 auf Grundlage MEKO A-400 AMD/AAW. Grafik: TKMS

TKMS und NVL gingen im September 2024 ein Joint Venture für den Bau der F127 ein. Die Nutzung der in TKMS-Besitz befindlichen Werft in Wismar soll den Druck auf andere deutsche Marinewerften mindern. Doch trotz der politischen Dringlichkeit und der Schaffung industrieller Voraussetzungen für einen vorgezogenen Baubeginn bereits 2025 ist die F127 keine schnelle Lösung. Ihre Komplexität und die Abhängigkeit von Langläufer-Artikeln wie dem AEGIS-System bedeuten, dass sie die unmittelbare Fähigkeitslücke, die durch den Ausfall der F126 entsteht, nicht wird schließen können. Wobei konzeptionell ohnehin zwischen F126 (Schwerpunkt Unterwasser) und F127 (Schwerpunkt Luftraum) ein gravierender Unterschied besteht.

Option 3: MEKO A200 als pragmatische Zwischenlösung

Eine mögliche Alternative zur Damen-F126 wäre die schnelle Beschaffung von MEKO A200-Fregatten. Das bewährte und modulare Design von TKMS ist bereits bei verschiedenen Marinen weltweit im Einsatz. Mit einer Verdrängung von etwa 3.700 Tonnen ist sie deutlich kleiner als die begonnene F126 oder die projektierte F127, bietet aber das Potenzial für eine schnellere Umsetzung. TKMS hat bereits gezeigt, dass diese Schiffe in relativ kurzer Zeit gebaut werden können, was eine zügige Vergrößerung der Flotte ermöglichen würde.

Meko-A200 Fregatte - ähnlich MEKO-A300; Grafik: tkMS

Die MEKO A200 ist als Mehrzweckfregatte für die U-Boot-Abwehr geeignet und kann mit Sonarsystemen und Torpedowerfern ausgestattet werden. Wenn auch kein vollständiger Ersatz für das ambitionierte F126-Design, so könnte sie doch eine grundlegende ASW-Fähigkeit schneller bereitstellen, als eine verzögerte F126.

Die Entscheidung für die MEKO A200 wäre ein starkes Signal an den deutschen Marineschiffbau. 

Option 4: Innovation durch unbemannte Systeme

Angesichts der akuten Fähigkeitslücken und der langen Beschaffungszyklen für bemannte Großplattformen gewinnen für die Marine unbemannte Systeme zunehmend an Bedeutung – nicht nur als Übergangslösung. Unbemannte Luftfahrzeuge (UAVs), Überwasserfahrzeuge (USVs) und Unterwasserfahrzeuge (UUVs) bieten eine vielversprechende Möglichkeit, Lücken kosteneffizient und mit geringerem Risiko für menschliches Personal zu schließen.

Fliegende UAVs können für Aufklärung und Überwachung (ISR: Intelligence, Surveillance, Reconnaissance) sowie Such- und Rettungsoperationen eingesetzt werden. Ihre Betriebskosten sind erheblich geringer als bemannte Flugzeuge: Eine MQ-9B SeaGuardian kostet beispielsweise etwa 5.000 Euro pro Betriebsstunde, verglichen mit rund 35.000 Euro für ein bemanntes Seefernaufklärungsflugzeug.
Schwimmende USVs revolutionieren die Seekriegsführung durch Aufklärung, Minenabwehrmaßnahmen, U-Boot-Abwehr und Überwasser-Kampf. Ihre Fähigkeit, in gefährlichen Umgebungen zu operieren und Echtzeit-Informationen zu liefern, ist von unschätzbarem Wert. Der Krieg in der Ukraine hat den Kampfwert von Einweg-Drohnen eindrucksvoll unter Beweis gestellt und ihre Entwicklung beschleunigt. Der Prototyp des amerikanischen „Sea Hunter“-USV wird für 20 Millionen US-Dollar gebaut, mit Betriebskosten von geschätzten 15.000 bis 20.000 US-Dollar pro Tag – ein Bruchteil der Kosten einer Fregatte.

BlueWhale ASW, aufgetaucht. Foto: Atlas Elektronik

Getauchte UUVs sind für ISR, Minenabwehr, U-Boot-Abwehr und ozeanographische Forschung konzipiert. Bei geringeren Kosten und kleinerer Größe im Vergleich zu bemannten U-Booten können sie auch in extremen Unterwasserumgebungen operieren. Modelle wie der REMUS 600 oder der Leidos Sea Dart, der bereits ab 150.000 US-Dollar pro Einheit erhältlich ist, ermöglichen eine Massenproduktion. Die Deutsche Marine testet bereits den BlueWhale-UUV für die U-Boot-Abwehr und die Überwachung.

Die NATO fördert die Integration und Interoperabilität maritimer Drohnensysteme. Jährliche Übungen wie REPMUS dienen als Testfelder für die Zusammenarbeit unbemannter Systeme mit bemannten Einheiten. Die USA haben zudem neue Richtlinien für eine schnelle Beschaffung von Drohnen eingeführt, um bis 2027 die „vollständige Integration kleiner UAS“ zu erreichen und „jede Einheit mit kostengünstigen, verbrauchbaren Drohnen“ auszustatten. Insgesamt machen Kosteneffizienz, Risikoreduzierung für Personal und Fähigkeit zur schnellen Bereitstellung die moderne Drohne zu einem wesentlichen Element aktueller Seekriegsführung.

Die Integration von Drohnen in die Flotte ist jedoch nicht ohne Herausforderungen. Dazu gehören die technisch sichere Zusammenarbeit der verschiedenen Systeme mit bemannten Plattformen, die Entwicklung robuster Befehls- und Kontrollarchitekturen, die Cybersicherheit und das Herbeiführen klarer rechtlicher und ethischer Rahmenbedingungen für den Einsatz autonomer Waffensysteme. Das sind zwar Herausforderungen – sie dürfen aber nicht zu Hindernissen hochadministriert werden!

Von der Fregattenkrise zum technologischen Aufbruch

Für die ohnehin schon „gebeutelte“ Marine ist diese Krise um das F126-Projekt ein herber Bremsklotz auf dem Weg nach vorne. Für die ministerielle Rüstungsorganisation und die deutsche Rüstungsindustrie ist es ein erneuter „Hieb mit dem Zaunpfahl“! Auf dem Weg aus der Krise dürfen weder die Marine, noch das Ministerium oder die deutschen Werften Schaden nehmen – für eine sinnlose Suche nach Schuldigen haben wir jetzt keine Zeit!

Sollte tatsächlich eine Rückabwicklung des Projektes entschieden werden, wäre dies ein bedrohlicher Schadensfall für die Rüstungskooperation in Europa und könnte künftige internationale Großprojekte grundsätzlich in Frage stellen – was die Schieflage bei Damen aber ohnehin schon impliziert. Das Ganze wäre allerdings in der heutigen Bedrohungssituation und während des sich gerade vollziehenden finanziellen Aufbruchs von Europa hin zu adäquater Ausrüstung ein völlig richtungsverkehrtes Zeichen. Die aktuellen, finanziell ungeahnt umfangreichen Rüstungs-Programme dürfen nicht wieder in hunderte nationale Groschengräber zerfallen, sondern brauchen kooperative, europäische Weichenstellungen.

Der rüstungspolitisch vor gut einer Dekade „auf einen schwierigen Weg geschickte“ (um nicht zu sagen: „verbockte“) Fall F126 fordert erneut auf, die militärischen Beschaffungsprozesse dringlich, radikal und mutig zu reformieren, um zu schnellen und sinnhaften Lösungen zu kommen. Das gilt natürlich auch für die Fregatte F127, deren Programm von einer Beschleunigung der Prozesse deutlich profitieren sollte, aber selbst bei vorgezogener Fertigstellung dieser großen Fregatten ganz sicher keine Lösung des aktuellen F126-Problems darstellt. Ein einfacher gestricktes, nationales Alternativprogramm wie MEKO A200 könnte beim Ausstieg aus dem Damen-Vertrag eine pragmatische Brücke schlagen, um noch rechtzeitig deutsche Präsenz in See zu erhöhen und für die Marine grundlegende Fähigkeiten zu sichern. Eine Lösung, die mit finanziellen, rechtlichen und industriepolitischen Risiken verbunden wäre. Für eine pragmatische, von deutschen Werften realisierbare Lösung spräche Einiges. Voraussetzungen wären ein politischer Konsens und die Bereitschaft zu schwierigen industriepolitischen Entscheidungen.

In der Zwischenzeit könnten unbemannte Systeme beschleunigt in die Flotte integriert werden, um Fähigkeitslücken zu überbrücken. Der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Jan C. Kaack, sieht im „Kurs 2025“ den Weg nach vorn in einer hybrid gestalteten Flotte, in der bemannte Großplattformen mit einer wachsenden Zahl autonomer Systeme synergetisch operieren. Neben den finanziellen Investitionen bedeutete dies einen kulturellen Wandel hin zu mehr Agilität und Risikobereitschaft in der militärischen Beschaffung.

Table.Security.Briefings berichtet am 16. Juli, dass das Kanzleramt keine Position zu der F126-Problematik habe – wie sollte es auch? Es wäre ohnehin verfrüht, auf diese Ebene zu eskalieren, denn das vertragliche und industriepolitische Prozedere muss sich erst entwickeln. Und die parlamentarische Meinungsbildung natürlich auch. Auch rüstungswirtschaftliche Veränderungen der nationalen und europäischen Werftenlandschaft bedürfen einer gewissen Zeit zum Reifen. Dabei gilt es jedoch, keine Zeit zu verlieren!

Es wäre aber schon gut, selbstbewusst und mutig eine pragmatische Lösung von amtlicher und politischer Seite zu unterstützen.

hum, ajs

 

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10 Antworten

  1. Geachtete Marineforum,
    Nach meine Meinung ist eine eventuelle Rettungsversuch von das originale F126 sehr spät dran und keine Garantie aber ein hohes Risiko, ein scheiterten nicht akzeptabel und irreparabel. Auch hat die Produktion für mich Priorität auf die Politik.

    Also mein Vorschlag:
    Option 1 : Fregatte A400AMD => A400ASM => F126
    – Für den Basis nimmt man schon das F127 Concept
    – Man integriert die sensors & processing systems vorgesehen für die F126, also Combat management system, Radars, Electro-optical systems, Sonar, Communication, Navigation suite, Electronic warfare und decoys. Normal sind die schon bestellt oder in Produktion (die lange Lieferzeit für die AEGIS spielt nun keine Rolle mehr).
    – Man konnte auch die F126 antrieb CODLAD verwenden (Option).
    – Die Bewaffnung sollte man sich schon neu überlegen (Drohnen!).
    – Die Anzahl konnte man sich auch überlegen, (Option 01: 6 F127 ASW) oder (Option 02: 3 F127 ASW und 6 Meko ASW).
    – Die typen Bezeichnung F126 sollte man behalten
    Option 02 : 3 F126 und 6 Meko in parallel Produktion
    – Die Konzepte A210 und A300 sind schon überlegt (Vorentwurf) und können also schneller in Produktion. An diese Konzepte könnten auch Dänemark, Norwegen und Schweden (DNS) interessiert sein. Eine gemeinsame Produktion mit eine richtige Aufteilung könnte die Fertigstellung beschleunigen und die Kosten senken.
    – Die A210 ist für Australien optimiert, also muss für Deutschland optimiert werden.
    – Deutschland verfügt schon über mehrere erfahrene Werften und wen die zusammen arbeiten können mehrere schiffen in parallel gebaut werden. Und wenn DNS mitmacht kommen noch mehrere erfahrene Werften dazu.
    – Insgesamt kommen die 6 F126 auf 60.000 Tonnen. Die 6 A210 und die 3 F127 ASW kommen auch auf 60.000 Tonnen und die 6 A300 und die 3 F127 ASW kommen auf 66.000 Tonnen, also viel unterschied in Tonnage ist da nicht nur das man nun 9 Schiffe (1/3 W,1/3 vG und 1/3 aG) zu Verfügung hat und man mehr aufteilen kann (Der GIUK Zone ist nicht klein).
    – Eine ASW optimierte F127 kann 32 Zellen eines VLS behalten und hat auch eventuell Platz für Passive Towed Array, Active array sonar, LUUV, VTOL-UAV, ARCIMS USV, MCM UUV und Mission Modular 533mm heavyweight torpedo tube launchers.
    – Es ist eine grosse Herausforderung aber wir müssen ein grosses Conflict vermeiden und das hat absolut Vorrang. Das sollte schon motivieren.
    – Und bitte gibt die Fregatte minimale Überlebens Chance gegen schwärme billige Drohne, also minimale «Ready to fire ammunition»». Nach Damen F126 Konzept hat man eine Seasnake 27 für Port und eine für Backbord, also verfügt man über 225 rds pro 180° (vergessen wir kurz die 12.7mm). Mit der Seasnake 30 (ABM) sind es 147 pro 180° (insgesamt 294 rds). Nachladen während eine Drohne Schwarm kam man schon vergessen, also Bye Bye F126.
    – Mein Vorschlag wäre eine Seasnake 30 (ABM) vorne und eine hinteren und eine Skyranger 35 (ABM) in der mite und das für Port und Backbord, also 294 rds 30mm und 252 rds 35mm (insgesamt 546 rds) pro 180° (insgesamt 1092 rds). Von der 12.7mm braucht man auch 2 pro 180°. Mit 6 LMG kann man bis 6 Drohne in parallel (6 Zonen) unter Feuer nehmen.

  2. Geachtete Marineforum,
    Nach meine Meinung ist eine eventuelle Rettungsversuch von das originale F126 sehr spät dran und keine Garantie aber ein hohes Risiko, ein scheiterten nicht akzeptabel und irreparabel. Auch hat die Produktion für mich Priorität auf die Politik.

    Also mein Vorschlag:
    Option 1 : Fregatte A400AMD => A400ASM => F126
    – Für den Basis nimmt man schon das F127 Concept
    – Man integriert die sensors & processing systems vorgesehen für die F126, also Combat management system, Radars, Electro-optical systems, Sonar, Communication, Navigation suite, Electronic warfare und decoys. Normal sind die schon bestellt oder in Produktion (die lange Lieferzeit für die AEGIS spielt nun keine Rolle mehr).
    – Man konnte auch die F126 antrieb CODLAD verwenden (Option).
    – Die Bewaffnung sollte man sich schon neu überlegen (Drohnen!).
    – Die Anzahl konnte man sich auch überlegen, (Option 01: 6 F127 ASW) oder (Option 02: 3 F127 ASW und 6 Meko ASW).
    – Die typen Bezeichnung F126 sollte man behalten
    Option 02 : 3 F126 und 6 Meko in parallel Produktion
    – Die Konzepte A210 und A300 sind schon überlegt (Vorentwurf) und können also schneller in Produktion. An diese Konzepte könnten auch Dänemark, Norwegen und Schweden (DNS) interessiert sein. Eine gemeinsame Produktion mit eine richtige Aufteilung könnte die Fertigstellung beschleunigen und die Kosten senken.
    – Die A210 ist für Australien optimiert, also muss für Deutschland optimiert werden.
    – Deutschland verfügt schon über mehrere erfahrene Werften und wen die zusammen arbeiten können mehrere schiffen in parallel gebaut werden. Und wenn DNS mitmacht kommen noch mehrere erfahrene Werften dazu.
    – Insgesamt kommen die 6 F126 auf 60.000 Tonnen. Die 6 A210 und die 3 F127 ASW kommen auch auf 60.000 Tonnen und die 6 A300 und die 3 F127 ASW kommen auf 66.000 Tonnen, also viel unterschied in Tonnage ist da nicht nur das man nun 9 Schiffe (1/3 W,1/3 vG und 1/3 aG) zu Verfügung hat und man mehr aufteilen kann (Der GIUK Zone ist nicht klein).
    – Eine ASW optimierte F127 kann 32 Zellen eines VLS behalten und hat auch eventuell Platz für Passive Towed Array, Active array sonar, LUUV, VTOL-UAV, ARCIMS USV, MCM UUV und Mission Modular 533mm heavyweight torpedo tube launchers.
    – Es ist eine grosse Herausforderung aber wir müssen ein grosses Conflict vermeiden und das hat absolut Vorrang. Das sollte schon motivieren.
    – Und bitte gibt die Fregatte minimale Überlebens Chance gegen schwärme billige Drohne, also minimale «Ready to fire ammunition»». Nach Damen F126 Konzept hat man eine Seasnake 27 für Port und eine für Backbord, also verfügt man über 225 rds pro 180° (vergessen wir kurz die 12.7mm). Mit der Seasnake 30 (ABM) sind es 147 pro 180° (insgesamt 294 rds). Nachladen während eine Drohne Schwarm kam man schon vergessen, also Bye Bye F126.
    – Mein Vorschlag wäre eine Seasnake 30 (ABM) vorne und eine hinteren und eine Skyranger 35 (ABM) in der mite und das für Port und Backbord, also 294 rds 30mm und 252 rds 35mm (insgesamt 546 rds) pro 180° (insgesamt 1092 rds). Von der 12.7mm braucht man auch 2 pro 180°. Mit 6 LMG kann man bis 6 Drohne in parallel (6 Zonen) unter Feuer nehmen.

  3. Das F126-Debakel als Chance – Plädoyer für eine strategische Flottenarchitektur

    Das Desaster um die Fregatte F126 ist mehr als nur ein weiteres gescheitertes Rüstungsprojekt; es ist eine strategische Zäsur für Deutschland und die Deutsche Marine. Während die bereitgestellten Artikel die schmerzhaften Details der Verzögerungen, Kostenexplosionen und industriepolitischen Verwerfungen analysieren, bleiben die vorgeschlagenen Lösungsansätze in einem reaktiven „Entweder-oder“-Denken verhaftet. Angesichts der dramatisch veränderten Sicherheitslage reicht es nicht, nur die nächste Fähigkeitslücke zu stopfen. Deutschland benötigt jetzt eine mutige, zweistufige Vision für seine Seemacht, die Pragmatismus mit technologischem Fortschritt verbindet.

    Die vorgestellten Optionen – ein Neustart unter deutscher Führung, der alleinige Fokus auf die F127, eine reine MEKO-A200-Zwischenlösung oder der isolierte Einsatz unbemannter Systeme – greifen jede für sich zu kurz. Sie lösen entweder das akute Zeitproblem nicht, schaffen neue Fähigkeitslücken oder verkennen das revolutionäre Potenzial der Technologie.

    Es ist Zeit für eine fünfte Option, die die Stärken der bestehenden Vorschläge in einer zusammenhängenden Gesamtstrategie bündelt.

    Option 5: Die zweistufige Flotte – Pragmatismus jetzt, Dominanz später

    Diese Option sieht eine entschieden Neuausrichtung vor, die auf zwei komplementären Säulen ruht:

    1. Sofortmaßnahme: Beschaffung leichter Fregatten als Rückgrat der Bündnisverteidigung. 

    Anstatt den Koma-Patienten F126 künstlich am Leben zu erhalten, sollte man Abschied nehmen und durch die schnelle Beschaffung einer ausreichenden Anzahl bewährter, leichter Fregatten der MEKO-A200-Klasse (ca. 3.700 t) kompensiert werden. Diese ca. 12 Schiffe schließen die Lücke zwischen den Korvetten der K130-Klasse und den zukünftigen schweren Einheiten der F127-Klasse. Mit einer robusten Ausstattung für ihre Größe von rund 32 VLS-Zellen liegt der Fokus klar auf der reinen Landes- und Bündnisverteidigung in Europas Randmeeren. Ihre primäre Aufgabe: maritime Präsenz zeigen und potenzielle Gegner wie Russland im Baltikum und im Nordatlantik binden.

    2. Strategische Zukunft: Die F127 als schwere, global agierende Plattform. 

    Parallel dazu wird die Entwicklung und der Bau der schweren Fregatten der F127-Klasse (ca. 10.000–12.000 t) mit höchster Priorität vorangetrieben. Diese Einheiten sind mehr als nur Luftverteidigungsschiffe. Sie sind das künftige Rückgrat der Marine zur Sicherung der globalen Seewege, von denen Deutschland als Exportnation existenziell abhängig ist. Ihre Aufgabe ist die Sicherung der Handelswege und die Gewährleistung einer grundlegenden Handlungsfreiheit auf den Weltmeeren.

    Der entscheidende Vorteil dieser Strategie liegt in der intelligenten Kombination bemannter und unbemannter Systeme. Durch die vorgezogene Beschaffung, allein oder mit engen Verbündeten, einer achtbaren Anzahl von Large Remote Missile Vessels (LRMV) als unbemannte, aber schwer bewaffnete Begleitungen für die F127 wird deren Kampfkraft exponentiell gesteigert. Eine F127, die nur LRMVs kommandiert, agiert als ein verteiltes, schwer zu bekämpfendes System, dessen kombinierte Feuerkraft die einer heutigen Arleigh-Burke-Klasse potenziell übersteigen kann.

    Der strategische Imperativ: Russland die Initiative nehmen

    Dieser Ansatz ist auch eine direkte Antwort auf die geostrategische Herausforderung durch Russland. Eine starke und präsente deutsche Marine, die glaubhaft weitreichend auf See- und Landziele wirken kann, zwingt Moskau, seine knappen militärischen Ressourcen aufzuteilen. Statt sich ausschließlich auf den Landkrieg in Osteuropa vorbereiten zu können, müsste Russland erhebliche Mittel in die Verteidigung seiner maritimen Flanken und strategischen Zentren investieren.

    Nur Unwissende überlassen dem Gegner die Wahl des Schlachtfeldes.

    Ein Tomahawk Block Vb, von einer Fregatte oder einem LRMV abgefeuert, hat eine Reichweite von über 1.670 km und kann strategische Ziele tief im Hinterland des Gegners treffen. In Kombination mit weniger reichweitenstarken, aber ökonomisch attraktiveren Vorgängermodellen ermöglicht diese ein ressourceneffizientes Wirken. Allein die Existenz dieser Fähigkeit verändert die Kalkulation des Gegners fundamental und stärkt die Abschreckung der NATO erheblich. Insbesondere wenn man das Land mit einer der längsten Küsten überhaupt ist.

    Das F126-Debakel muss der Weckruf sein, von der reinen Mangelverwaltung zu einer proaktiven, strategisch fundierten Flottenplanung überzugehen. Option 5 bietet diesen Weg: Sie ist pragmatisch in der Umsetzung, visionär im Anspruch und stellt sicher, dass die Deutsche Marine nicht nur eine Lücke füllt, sondern die technologischen und strategischen Werkzeuge erhält, um Deutschlands, Europas und NATO Sicherheit und Interessen im 21. Jahrhundert wirksam zu verteidigen. Es ist Zeit für eine mutige Entscheidung.

  4. Das F126-Debakel als Chance – Plädoyer für eine strategische Flottenarchitektur

    Das Desaster um die Fregatte F126 ist mehr als nur ein weiteres gescheitertes Rüstungsprojekt; es ist eine strategische Zäsur für Deutschland und die Deutsche Marine. Während die bereitgestellten Artikel die schmerzhaften Details der Verzögerungen, Kostenexplosionen und industriepolitischen Verwerfungen analysieren, bleiben die vorgeschlagenen Lösungsansätze in einem reaktiven „Entweder-oder“-Denken verhaftet. Angesichts der dramatisch veränderten Sicherheitslage reicht es nicht, nur die nächste Fähigkeitslücke zu stopfen. Deutschland benötigt jetzt eine mutige, zweistufige Vision für seine Seemacht, die Pragmatismus mit technologischem Fortschritt verbindet.

    Die vorgestellten Optionen – ein Neustart unter deutscher Führung, der alleinige Fokus auf die F127, eine reine MEKO-A200-Zwischenlösung oder der isolierte Einsatz unbemannter Systeme – greifen jede für sich zu kurz. Sie lösen entweder das akute Zeitproblem nicht, schaffen neue Fähigkeitslücken oder verkennen das revolutionäre Potenzial der Technologie.

    Es ist Zeit für eine fünfte Option, die die Stärken der bestehenden Vorschläge in einer zusammenhängenden Gesamtstrategie bündelt.

    Option 5: Die zweistufige Flotte – Pragmatismus jetzt, Dominanz später

    Diese Option sieht eine entschieden Neuausrichtung vor, die auf zwei komplementären Säulen ruht:

    1. Sofortmaßnahme: Beschaffung leichter Fregatten als Rückgrat der Bündnisverteidigung. 

    Anstatt den Koma-Patienten F126 künstlich am Leben zu erhalten, sollte man Abschied nehmen und durch die schnelle Beschaffung einer ausreichenden Anzahl bewährter, leichter Fregatten der MEKO-A200-Klasse (ca. 3.700 t) kompensiert werden. Diese ca. 12 Schiffe schließen die Lücke zwischen den Korvetten der K130-Klasse und den zukünftigen schweren Einheiten der F127-Klasse. Mit einer robusten Ausstattung für ihre Größe von rund 32 VLS-Zellen liegt der Fokus klar auf der reinen Landes- und Bündnisverteidigung in Europas Randmeeren. Ihre primäre Aufgabe: maritime Präsenz zeigen und potenzielle Gegner wie Russland im Baltikum und im Nordatlantik binden.

    2. Strategische Zukunft: Die F127 als schwere, global agierende Plattform. 

    Parallel dazu wird die Entwicklung und der Bau der schweren Fregatten der F127-Klasse (ca. 10.000–12.000 t) mit höchster Priorität vorangetrieben. Diese Einheiten sind mehr als nur Luftverteidigungsschiffe. Sie sind das künftige Rückgrat der Marine zur Sicherung der globalen Seewege, von denen Deutschland als Exportnation existenziell abhängig ist. Ihre Aufgabe ist die Sicherung der Handelswege und die Gewährleistung einer grundlegenden Handlungsfreiheit auf den Weltmeeren.

    Der entscheidende Vorteil dieser Strategie liegt in der intelligenten Kombination bemannter und unbemannter Systeme. Durch die vorgezogene Beschaffung, allein oder mit engen Verbündeten, einer achtbaren Anzahl von Large Remote Missile Vessels (LRMV) als unbemannte, aber schwer bewaffnete Begleitungen für die F127 wird deren Kampfkraft exponentiell gesteigert. Eine F127, die nur LRMVs kommandiert, agiert als ein verteiltes, schwer zu bekämpfendes System, dessen kombinierte Feuerkraft die einer heutigen Arleigh-Burke-Klasse potenziell übersteigen kann.

    Der strategische Imperativ: Russland die Initiative nehmen

    Dieser Ansatz ist auch eine direkte Antwort auf die geostrategische Herausforderung durch Russland. Eine starke und präsente deutsche Marine, die glaubhaft weitreichend auf See- und Landziele wirken kann, zwingt Moskau, seine knappen militärischen Ressourcen aufzuteilen. Statt sich ausschließlich auf den Landkrieg in Osteuropa vorbereiten zu können, müsste Russland erhebliche Mittel in die Verteidigung seiner maritimen Flanken und strategischen Zentren investieren.

    Nur Unwissende überlassen dem Gegner die Wahl des Schlachtfeldes.

    Ein Tomahawk Block Vb, von einer Fregatte oder einem LRMV abgefeuert, hat eine Reichweite von über 1.670 km und kann strategische Ziele tief im Hinterland des Gegners treffen. In Kombination mit weniger reichweitenstarken, aber ökonomisch attraktiveren Vorgängermodellen ermöglicht diese ein ressourceneffizientes Wirken. Allein die Existenz dieser Fähigkeit verändert die Kalkulation des Gegners fundamental und stärkt die Abschreckung der NATO erheblich. Insbesondere wenn man das Land mit einer der längsten Küsten überhaupt ist.

    Das F126-Debakel muss der Weckruf sein, von der reinen Mangelverwaltung zu einer proaktiven, strategisch fundierten Flottenplanung überzugehen. Option 5 bietet diesen Weg: Sie ist pragmatisch in der Umsetzung, visionär im Anspruch und stellt sicher, dass die Deutsche Marine nicht nur eine Lücke füllt, sondern die technologischen und strategischen Werkzeuge erhält, um Deutschlands, Europas und NATO Sicherheit und Interessen im 21. Jahrhundert wirksam zu verteidigen. Es ist Zeit für eine mutige Entscheidung.

  5. Die Bewaffnung der F126 ist eher unterdurchschnittlich so dass wir uns weiterhin nicht durchs Rote Meer wagen können. Eine hochmodernen Fregatte nur mit 16 Zellen des lebensnotwendigen Mk 41 Vertical Launching System auszustatten, wo zu ? 16 sind weder für defensive noch aktive Handlungen genug. Die seit 1991 in Dienst stehenden Lenkwaffenzerstörer der Arleigh-Burke-Klasse haben 96 Zellen.
    Auch die ASW Fähigkeiten sind eher durchschnittlich vielleicht hätte man von Anfang an auf einen Lenkwaffenzerstörer und einen U-Bootjäger setzen sollen.
    Irgendwie erinnert mich das an die eierlegende wollmilchsau.

    Gruß Axel

  6. Die Bewaffnung der F126 ist eher unterdurchschnittlich so dass wir uns weiterhin nicht durchs Rote Meer wagen können. Eine hochmodernen Fregatte nur mit 16 Zellen des lebensnotwendigen Mk 41 Vertical Launching System auszustatten, wo zu ? 16 sind weder für defensive noch aktive Handlungen genug. Die seit 1991 in Dienst stehenden Lenkwaffenzerstörer der Arleigh-Burke-Klasse haben 96 Zellen.
    Auch die ASW Fähigkeiten sind eher durchschnittlich vielleicht hätte man von Anfang an auf einen Lenkwaffenzerstörer und einen U-Bootjäger setzen sollen.
    Irgendwie erinnert mich das an die eierlegende wollmilchsau.

    Gruß Axel

  7. Sicherlich ist die Auffassung von Herrn Lundt in Deutschland zur Zeit nicht unpopulär. Sie basiert allerdings auf einigen Irrtümern. So ergeben sich die Rüstungsschwerpunkte der Nationen – in Brüssel sorgfältig abgestimmt – aus den Planungen der NATO. Dabei spielt die geographische Lage sicher eine Rolle, aber nicht unbedingt die entscheidende.

    Noch vor wenigen Tagen konnte man lesen, dass die Anzahl der Fregatten F 127 von fünf auf acht aufgestockt werden soll, weil die NATO von Deutschland 18 Fregatten fordert. An anderer Stelle hört man, dass es aus diesem Grund auch mehr U-Boote geben soll als die gegenwärtigen sechs.

    Woraus erklärt sich diese NATO-Forderung nach mehr Marine? Dazu empfiehlt sich ein Blick zurück. Als Deutschland 1955 der NATO beitrat, war es erstmals in seiner Geschichte mit den großen Seemächten verbündet. Das waren nicht nur die USA, sondern zu jener Zeit auch Großbritannien und Frankreich. In einer Situation, die durch die sowjetische Bedrohung in Mitteleuropa gekennzeichnet war, war es selbstverständlich, dass sich Deutschland auf die Landverteidigung Mitteleuropas konzentriert.

    Seitdem hat sich viel getan. Deutschland ist zu einer der größten Handelsnationen der Welt aufgestiegen und wickelt einen Großteil dieses Handels über See ab. Es hat also maritime Interessen, die weit über die Ostsee hinaus reichen. Auch bei den großen Seemächten hat sich etwas verändert. Großbritannien und Frankreich haben aus verschiedenen Gründen ihre Marinen erheblich reduzieren müssen. Zugleich haben die USA zu erkennen gegeben, dass sie für die Aufgaben der NATO im Nordatlantik künftig deutlich weniger Kräfte bereitstellen werden. Das ist nicht nur eine Folge Trump‘scher Politik, sondern auch der größeren Herausforderungen im Pazifik.

    Vor diesem Hintergrund sind die Mehrforderungen der NATO an Deutschland verständlich und logisch. Auch ohne die NATO hätte Deutschland zu einem ähnlichen Schluss kommen müssen. Im Roten Meer hat sich gezeigt, dass unsere Kräfte für den Schutz der Seewege nur sehr bedingt ausreichen. Gleichzeitig ist im Nordatlantik ganz offensichtlich ein Vakuum westlicher Streitkräfte entstanden, in das Andere gerne hinein stoßen möchten, China genauso wie Russland. Beides ist für uns nicht akzeptabel.

    Die Idee, Aufgaben im Bündnis so zu verteilen wie hier vorgeschlagen, ist nicht neu. Aus vielen Gründen, militärischen, politischen und auch historischen, sind solche Ansätze immer verworfen worden. Ich denke, dass es dabei auch bleiben wird, und Deutschland ausgewogene Streitkräfte in allen Dimensionen benötigt – mit einem eher steigenden als fallenden Anteil der Marine.

  8. Sicherlich ist die Auffassung von Herrn Lundt in Deutschland zur Zeit nicht unpopulär. Sie basiert allerdings auf einigen Irrtümern. So ergeben sich die Rüstungsschwerpunkte der Nationen – in Brüssel sorgfältig abgestimmt – aus den Planungen der NATO. Dabei spielt die geographische Lage sicher eine Rolle, aber nicht unbedingt die entscheidende.

    Noch vor wenigen Tagen konnte man lesen, dass die Anzahl der Fregatten F 127 von fünf auf acht aufgestockt werden soll, weil die NATO von Deutschland 18 Fregatten fordert. An anderer Stelle hört man, dass es aus diesem Grund auch mehr U-Boote geben soll als die gegenwärtigen sechs.

    Woraus erklärt sich diese NATO-Forderung nach mehr Marine? Dazu empfiehlt sich ein Blick zurück. Als Deutschland 1955 der NATO beitrat, war es erstmals in seiner Geschichte mit den großen Seemächten verbündet. Das waren nicht nur die USA, sondern zu jener Zeit auch Großbritannien und Frankreich. In einer Situation, die durch die sowjetische Bedrohung in Mitteleuropa gekennzeichnet war, war es selbstverständlich, dass sich Deutschland auf die Landverteidigung Mitteleuropas konzentriert.

    Seitdem hat sich viel getan. Deutschland ist zu einer der größten Handelsnationen der Welt aufgestiegen und wickelt einen Großteil dieses Handels über See ab. Es hat also maritime Interessen, die weit über die Ostsee hinaus reichen. Auch bei den großen Seemächten hat sich etwas verändert. Großbritannien und Frankreich haben aus verschiedenen Gründen ihre Marinen erheblich reduzieren müssen. Zugleich haben die USA zu erkennen gegeben, dass sie für die Aufgaben der NATO im Nordatlantik künftig deutlich weniger Kräfte bereitstellen werden. Das ist nicht nur eine Folge Trump‘scher Politik, sondern auch der größeren Herausforderungen im Pazifik.

    Vor diesem Hintergrund sind die Mehrforderungen der NATO an Deutschland verständlich und logisch. Auch ohne die NATO hätte Deutschland zu einem ähnlichen Schluss kommen müssen. Im Roten Meer hat sich gezeigt, dass unsere Kräfte für den Schutz der Seewege nur sehr bedingt ausreichen. Gleichzeitig ist im Nordatlantik ganz offensichtlich ein Vakuum westlicher Streitkräfte entstanden, in das Andere gerne hinein stoßen möchten, China genauso wie Russland. Beides ist für uns nicht akzeptabel.

    Die Idee, Aufgaben im Bündnis so zu verteilen wie hier vorgeschlagen, ist nicht neu. Aus vielen Gründen, militärischen, politischen und auch historischen, sind solche Ansätze immer verworfen worden. Ich denke, dass es dabei auch bleiben wird, und Deutschland ausgewogene Streitkräfte in allen Dimensionen benötigt – mit einem eher steigenden als fallenden Anteil der Marine.

  9. Deutschland ist Teil eines Bündnisses. Welcher Rüstungsschwerpunkt welcher Nation zukommt, ergibt sich aus der jeweiligen geographischen Lage. Hier kommt den Osteuropäischen Ländern von den baltischen Republiken über Polen, Tschechien bis Bulgarien und Rumänien die Aufgabe zu, ein starkes Heer zu unterhalten bzw. zu schaffen. England und Frankreich sind für die Hochseemarine und die atomare Bewaffnung zuständig. Griechenland, Italien und Spanien sollen sich ums Mittelmeer kümmern.

    Und Deutschland gibt dem ganzen den Luftschirm. Bei F-35 und Eurofighter darf nicht gespart werden. Das Geld, das wir in „Schlachtschiffe“ stecken, würde da fehlen.

    Die Fregatten 126 und 127 sind demzufolge zu teuer und total überproportioniert. Für die Ostsee brauchen wir lediglich Küsten – U-boote, Raketenschnellboote/Korvetten und Minensucher.

  10. Deutschland ist Teil eines Bündnisses. Welcher Rüstungsschwerpunkt welcher Nation zukommt, ergibt sich aus der jeweiligen geographischen Lage. Hier kommt den Osteuropäischen Ländern von den baltischen Republiken über Polen, Tschechien bis Bulgarien und Rumänien die Aufgabe zu, ein starkes Heer zu unterhalten bzw. zu schaffen. England und Frankreich sind für die Hochseemarine und die atomare Bewaffnung zuständig. Griechenland, Italien und Spanien sollen sich ums Mittelmeer kümmern.

    Und Deutschland gibt dem ganzen den Luftschirm. Bei F-35 und Eurofighter darf nicht gespart werden. Das Geld, das wir in „Schlachtschiffe“ stecken, würde da fehlen.

    Die Fregatten 126 und 127 sind demzufolge zu teuer und total überproportioniert. Für die Ostsee brauchen wir lediglich Küsten – U-boote, Raketenschnellboote/Korvetten und Minensucher.

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