Die letzten beiden Könige, Foto: hsc

Die letzten beiden Könige, Foto: hsc

„Flugbetrieb SeaKing Mk 41 beendet“

meldete der Kommodore des MFG 5, Kapitän zur See Carsten Holtgreve, dem Kommandeur des Marinefliegerkommandos, Kapitän zur See Broder Nielsen. Zuvor hatte der Staffelkapitän Fregattenkapitän Thomas Richter die letzten beiden Hubschrauber nach deren Landung abgemeldet. An Bord der inzwischen zum Kult gewordenen Retro Lackierung Maschine 89 + 63 und der sonderlackierten 89 + 58 befanden sich die Angehörigen der gesamten Staffel.

Noch einmal alles geben, Foto: hsc

Noch einmal alles geben, Foto: hsc

Gemeinsam hatte man die letzten Kings’ würdevoll und mit erkennbarer Wehmut für Ihren letzten Ausflug hergerichtet, noch einmal gezeigt, was man kann und dann ein letztes Mal aufgesetzt. Das Schweben zuvor war betont lange, damit auch alle Fotografen und Spotter am Zaun in Ruhe Schärfe und Belichtung justieren konnten. Als die Triebwerke aus waren, entrollte man ein Banner mit den Worten „Mission Complete“. Das aufgereihte Spalier erhielt in einer Art „Badge Parade“ das Emblem des letzten Tages.

Carsten Holtgreve und seine Männer und Frauen hatten sich etwas besonders für die sehr zahlreichen Besucher - darunter Angehörige, Freunde und Ehemalige – ausgedacht. In einem wohl orchestrierten Übungsszenario wurden polizeiliche Spezialkräfte per Fallschirm abgesetzt, um den Landeplatz zu sichern. Ziel war es, die Evakuierung deutscher Staatsbürger darzustellen. Diese Personen wurden mit einem Bus angefahren und unter Schutz zügig in die bereitstehenden Hubschrauber verbracht. Wer es wirklich war, sollten die applaudierenden Zuschauer noch erfahren.

Kommandeur und Kommodore, Foto: hsc

Kommandeur und Kommodore, Foto: hsc

Die Kings’ drehten ab und nach einer langen Platzrunde setzten sie zur – letztmaligen - Landung an und siehe da: die zunächst verwegen gekleideten Gestalten entpuppten sich als die Angehörigen der Staffel. Als sie nach dem Spalier und den Meldungen in die Menge der Zuschauer gingen, wurde Ihnen langanhaltend applaudiert. Die Maschinen wurden vom Landeplatz in die Zuschauermenge gefahren und konnten nun von nahem besichtigt werden. Schleunigst bildeten sich lange Warteschlangen, alle wollten ein letztes Mal „ihren“ King erleben und anfassen.

Das Rahmenprogramm war sehr umfangreich, hatte am Abend zuvor mit einer Serenade und einem Empfang begonnen, ging auf dem Platz mit Musik, Unterhaltung und Beköstigung weiter. Für die Öffentlichkeit war das Event nicht zugänglich.

Verleihung Badge, Foto: hsc

Verleihung Badge, Foto: hsc

Neben den feuchten Augen war aber auch Erleichterung zu spüren. Das vernahm der Kommandeur des Marinefliegerkommandos mit Stolz und wies wie in seiner Rede am Abend zuvor darauf hin, dass der SeaKing und seine Crew‘s viele Leben gerettet haben und man dankbar sein muss. Bis zum letzten Touch down ging keine Maschine durch einen Unfall verloren und kein Besatzungsmitglied nahm je ernsthaften Schaden. Und das in 50 Jahren.

Die Geschichte des Seaking wird ab gestern zum Kult. Sie wird in 50 Jahren noch erzählt werden. Und wie der Kommodore sagte: mit nicht enden wollenden unendlich vielen kleinen und großen Geschichten.

Fotos/Videos: hsc

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