Der britische Konzern Rolls-Royce, zu dem Rolls-Royce Power Systems (mtu) seit 2014 vollständig gehört, betreibt drei Kerngeschäftsfelder: Zivile Luft- und Raumfahrt, Energiesysteme und Verteidigung. Rolls-Royce hat nun angekündigt, sein Investitionsprogramm nach 2024 auch in 2025 fortzusetzen, gerade um als Unternehmen bis 2050 das Netto-Null-Emissions-Ziel zu realisieren. Gleichzeitig will es seine Kunden dabei unterstützen, dasselbe zu erreichen. Dazu ist allerdings eine Menge Kapital erforderlich.
Die für das abgelaufene Geschäftsjahr veröffentlichten Zahlen der Friedrichshafener geben allerdings Hoffnung. Der bereinigte Umsatz 2024 kletterte um 11 % auf erstmals über 5 Mrd. Euro, der bereinigte Betriebsgewinn liegt mit 662 Mio. Euro sogar um 40 % höher als im Vorjahr. Diese Rekordzahlen seien das Ergebnis einer klaren Strategie mit Fokus auf Energieversorgung, Behördengeschäft, Batteriespeicher und Service. Man habe die Marktanteile bei mtu-Produkten ausgebaut und sehe noch weiteres Wachstumspotenzial. Auftragseingänge in Höhe von rund 6 Mrd. Euro machen uns sehr zuversichtlich für das laufende Jahr 2025, so der CEO von Rolls-Royce Power Systems. Deshalb habe auch jede und jeder der rund 10.000 Beschäftigten in Deutschland für das abgelaufene Geschäftsjahr 2024 eine Bonuszahlung von 2000 Euro erhalten. Es sei die höchste jemals ausgeschüttete Prämie und spiegele den Unternehmenserfolg wider.
Die größten Umsatzzuwächse zeigte das Geschäft mit Energiesystemen (plus 25 %), bei Notstromanlagen für Rechenzentren stieg der Umsatz weltweit sogar um 46 %. Und die anhaltende Nachfrage nach Produkten für Land- und Seestreitkräfte sorgte für ein starkes Umsatzwachstum von 17 %. Gleichzeitig sorgten Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und zur Optimierung des Geschäftsmodells für das deutlich verbesserte Ergebnis.
Nach Rekordinvestitionen im Jahr 2024 investiert Rolls-Royce Power Systems weiter in die Entwicklung neuer Produkte sowie in den Ausbau der Produktionskapazitäten. Neben erheblichen Investitionen in Nordamerika (Produktionsstätte für Stromaggregate und Ausbau eines Motorenwerks) fließen große Investitionssummen in die laufende Optimierung und den Ausbau der Produktionskapazitäten in Friedrichshafen. Dazu gehöre auch die Entwicklung einer neuen mtu-Motorenplattform, die mittelfristig serienreif werden soll. Mit über 20 Prozent mehr Leistung bei gleichem Bauraum gegenüber einem heutigen Modell gleicher Größenordnung werde mtu neue Branchen-Maßstäbe setzen, konkretisiert der CEO. Man darf gespannt sein, wann der neue Motor marktreif sein wird.
Interessant ist ein weiteres Detail: Das intern „Behördengeschäft“ genannte Geschäftsfeld, in dem Motoren und Antriebssysteme unter anderem für die Kampf- und Schützenpanzer Leopard 2 und Puma, aber auch Schiffsmotoren für Patrouillenboote und Fregatten hergestellt werden, macht inzwischen ein Viertel des Konzernumsatzes aus (26 %). Im Geschäftsjahr 2021, vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine, waren es neun Prozent.
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kdk, RRPS