FDI Belh@rra. Foto: Thales

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Griechisch-französisch – wie aus Schiffbau eine neue Sicherheitsallianz wird

Wie aus dem Nichts heraus erklärte Sicherheitsallianzen haben gerade Konjunktur – das liegt nicht nur an der Beendigung von Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen während der Pandemie, sondern vielleicht eher an den nicht mehr zu leugnenden globalen Machtverschiebungen. Nach dem Scheitern des U-Boot-Deals mit Australien ist jetzt Frankreich am Zug. In Paris hat man einen alten Verbündeten wiederentdeckt, der einer umfänglichen Runderneuerung seiner Marine bedarf: Griechenland. Bereits während des Konflikts um die Erdgasvorkommen im nordöstlichen Mittelmeer vor zwei Jahren hatte Frankreich als einziger EU-Staat zwei Fregatten in das Gebiet entsandt, um Griechenland gegenüber der Türkei beizustehen. Dankenswerterweise ist Griechenland mit seiner Bestellung von 24 Rafale-Kampfflugzeugen bei Dassault seit Anfang des Jahres die erste EU-Nation, die in diesem Rüstungssegment auf französische Technologie setzt. Da gerade jetzt auch Schiffbaukapazitäten der Naval Group freigefallen sind und in Athen noch eine Ausschreibung für vier Fregatten offen stand, einigte man sich kurzerhand auf eine 3 Mrd. Euro-Absichtserklärung über den Kauf von drei Fregatten französischen Musters – mit der Option für eine vierte. Es handelt sich dabei um die FDI (Frégate de Défense et d'Intervention) des Typs BELHARRA, gerne auch mit at-Zeichen geschrieben. Lockheed Martin und TkMS hatten das Nachsehen in dem beendeten Bieterverfahren. Emanuel Macron als französischer Präsident und der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis verpackten diesen „Deal“ wortreich in galante Seitenhiebe Richtung des in Sicherheitsfragen sehr zögerlichen Deutschlands, in gegenseitige französisch-griechische Verpflichtungen „über EU und NATO hinaus“ und in deutliche Fingerzeige gegen kein bestimmtes Land, wo doch jeder weiß, dass damit der östliche Nachbar gemeint sein könnte. Eine neue Sicherheitsallianz als „ersten kühnen Schritt hin zu strategischer Autonomie Europas“. Wenn's im Beutel klingeln soll, dürfen starke Worte nicht fehlen!

 

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