USS John C. Stennis trifft bei Newport News ein

USS John C. Stennis trifft bei Newport News ein

Große Inspektion für die USS John C. Stennis

Wenn schon, dann auch im ganz großen Stil: Der Flugzeugträger USS John C. Stennis (CVN 74) ist am 6. Mai bei Newport News Shipbuilding angekommen, um sich seinem planmäßigen RCOH zu stellen. Dieser Refueling and Complex Overhaul (RCOH) wird etwa nach der Hälfte der vorgesehenen Lebensdauer eines Flugzeugträgers angesetzt, um ihn fit zu machen für die nächsten Jahrzehnte. Wichtigster Teil der Arbeiten ist die Erneuerung der Brennstäbe im bordeigenen Reaktor. Hierfür muss dieser heruntergefahren und abgekühlt werden. Erst danach können in einem aufwendigen Prozess die Brennstoffe ausgetauscht und der Reaktor später wieder hochgefahren werden.
Daneben wird die Werftliegezeit auch immer genutzt, um notwendige Reparaturen durchzuführen, insbesondere an schwer zugänglichen Stellen. Zum RCOH der Stennis gehören auch Arbeiten an den gewaltigen Schrauben, Getrieben und Rudern.
Gleichzeitig nutzt die US Navy die Zeit, um viele technische Anlagen und Systeme auf einen aktuellen Stand zu bringen. Schließlich wurde der 332 Meter lange Carrier bereits 1993 in Dienst gestellt und viele Geräte sind nach 30 Jahren entweder nicht mehr auf der Höhe der Zeit oder haben ganz einfach ihre vorgesehene Lebensdauer erreicht. Da hier eins zum anderen kommt, summieren sich die nun anfallenden Arbeiten auf mehr als ein Drittel aller Wartungs- und Modernisierungsaufgaben im Lebenszyklus des Trägers. Schon die Planung eines solchen Projekts ist eine Herkulesaufgabe. Die Begutachtung und Aufnahme von Schäden, die Bestellung und Produktion von teilweise speziell angefertigten Ersatzteilen und die Vorbereitungen auf der Werft dauerten drei Jahre. Reichlich Erfahrung bringt die Werft mit, denn die John C. Stennis ist bereits das siebte Schiff der Nimitz-Klasse, das den RCOH durchläuft.

Vorbereitende Arbeiten an Bord der Stennis

Vorbereitende Arbeiten an Bord der Stennis

Bedingt durch die Komplexität und den Umfang der vorgesehenen Arbeiten, plant die Navy mit einer Gesamtdauer der Liegezeit von vier Jahren. Erst gegen Ende 2025 soll die Stennis wieder in Fahrt kommen. Zudem ist der Prozess teuer: Mehrere Milliarden Dollar hat die Marine für alle Maßnahmen veranschlagt. Wenn die Stennis wieder Wasser unter dem Kiel hat, verfügt die US Navy über ein Schiff auf dem aktuellen Stand der Technik mit einer verbleibenden Dienstzeit bis zur Mitte des Jahrhunderts.

Text: mb; Fotos: Huntington Ingalls Industries/Ashley Cowan, US Navy

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