Venezuela: Zwei LPD San Antonio-Klasse, Foto: wikipedia

Venezuela: Zwei LPD San Antonio-Klasse, Foto: wikipedia

Großer Aufmarsch der U.S. Navy vor Venezuelas Küste

In Washington sieht man in dem starken Mann am Orinoco den Drahtzieher der Drogenkartelle Sinaloa (Mexico) und Tren de Agua / Cartel de los Soles (Venezuela) und hat kurzerhand das Kopfgeld auf 50 Millionen Dollar verdoppelt. Danach gab es reichlich Treueschwüre der hohen Militärs auf Nicolás Maduro. Wovon es allerdings auch genügend gibt, denn Venezuela verzeichnete dieses Jahr einen bemerkenswerten Zuwachs bei den Offizieren im Generalsrang: Zu den 99 Heeresgeneralen gesellen sich 36 Flagg-Offiziere im Luftwaffenblau sowie einsame 31 Admirale – 30 davon frisch befördert. Nur mal für den Hinterkopf: Die Armada Bolivariana verfügt über eine Fregatte Lupo-Klasse (aus 1980), drei OPV Avante 2200 (aus 2011) und sechs Schnellboote (aus 1975), dazu drei OPV Avante 1400 (aus 2010) als wesentliche Einheiten der Coast Guard – fertig. Passenderweise hat Maduro Mitte August aber auch 4,5 Millionen Milizionäre (Reservisten) mobilisieren lassen, um den „heiligen Boden Venezuelas“ zu verteidigen – die wollen ja auch geführt werden.

Da trotz Kopfgeld der Zustrom nordwärts flitzender Drogenboote nicht abreißen wollte, hat der amerikanische Präsident Mitte August starke Marinekräfte vor die Gegenküste im Süden der Karibik und vor die mexikanischen Küsten beordert. Zuerst waren es drei Zerstörer der Arleigh Burke-Klasse und ein Küstenkampfschiff (LCS-21), kurz darauf folgten ein Raketenkreuzer der Ticonderoga-Klasse und ein konventionell bewaffnetes U-Boot der Los Angeles-Klasse, dann kamen gegen Ende des Monats schließlich noch zwei LPD San Antonio-Klasse und ein LHD der Wasp-Klasse dazu: 4.500 Soldaten und 2.200 Marines, wo sonst nur ein paar Schiffe der US Coast Guard patrouillieren. Eine „imperiale Provokation“, so Maduro. Anfang September wurde tatsächlich ein Drogen-Schnellboot aufgegriffen und kurzerhand vernichtet: Elf Tote – keine Gefangenen. Ein zweites Boot wurde Mitte September in gleicher Weise „aus dem Verkehr gezogen“ – die Besatzung bestand aus deutlich weniger Personen. Die Situation scheint weiterhin nicht auf Deeskalation ausgerichtet! Andererseits läuft es hinter den Kulissen wie bisher auch – wöchentlich gehen zwei amerikanische Flüge zur Rückführung aufgegriffener „Illegaler“ nach Venezuela und auch etwas Rohöl in Tankern von Chevron fließt aus Venezuela gen Norden. Doch alles nur Schaum?

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