Die israelischen Rüstungsunternehmen Rafael Advanced Defense Systems und Elbit Systems bieten eine integrierte Lösung an, um Überwassereinheiten gegen Angriffe durch bewaffnete Drohnen zu schützen.
Davon könnten auch die Kampfschiffe der Deutschen Marine profitieren, denn Deutschland ist bestrebt, den Eigenschutz seiner Marine vor Drohnen zu verbessern. Dies ist vor dem Hintergrund einer deutlichen Zunahme verdächtiger Drohnenaktivitäten über militärischen sowie kritischen Infrastrukturen dringend geboten. Es ergibt sich auch aus den Kriegs-Erfahrungen in der Ukraine und vor allem aus dem Roten Meer, wo die Houthi-Rebellen inzwischen Drohnenschwärme erfolgreich gegen Schiffe einsetzen.
Da Technologie und Taktik sich auch in der Drohnenkriegsführung ständig weiterentwickeln, erschweren mehrgleisige Ansätze die Abwehrmaßnahmen für Marine- und Handelsschiffe. Verbesserungen in den Bereichen Tarnung, Schwarmverhalten und Nutzlast bedeuten auch, dass das Drohnenrisiko weiter zunimmt. Bei relativ geringen Kosten und dem Einwegcharakter von Drohnen stehen deshalb millionenschwere Luftabwehrraketen bzw. teure Marineoperationen wie Aspides und Prosperity Guardian auf Dauer in keinem tragbaren Verhältnis.
Das staatliche Unternehmen Rafael hat der Deutschen Marine angeboten, sein C-Dome-System, die Marineversion des kampferprobten Iron Dome, in Kombination mit einer TYPHOON 30 mm Maschinenkanone auf seinen Kampfschiffen zu installieren, so defence-network. Dieses System verschießt NATO-Standardmunition und kann mit einer einzigen Munitionsladung (bis zu 380 Schuss) mehrere kleine und mittlere Drohnen gleichzeitig bekämpfen.
Elbit Systems Deutschland – ursprünglich eine 1903 in Ulm gegründete Firma mit dem Namen Telefunken – bietet zusätzlich eine spezielle Version seines Electronic Warfare-Systems an, das derartige Bedrohungen mit Soft-Kill-Technologie neutralisiert.
Bleibt zu hoffen, dass entsprechende Verhandlungen zwischen den israelischen Unternehmen und Deutschland nicht durch die israelische Regierung als Retourkutsche gestoppt werden. Denn die Deutsche Marine setzt bisher hauptsächlich auf das RAM-Raketensystem, das zum Abfangen von Flugkörpern entwickelt wurde, nicht aber zum Bekämpfen von kleinen und beweglichen Drohnen und deshalb Schwächen hat, und im Vergleich wesentlich teurer ist.
kdk, defence-network
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