Luftaufnahme von Schiffswracks der syrischen Raketenboote. Foto: Zirat News

Luftaufnahme von Schiffswracks der syrischen Raketenboote. Foto: Zirat News

Israelische Marine versenkt syrische Schnellboote

In der Nacht zum 9. Dezember hat die israelische Marine Kriegsschiffe des ehemaligen syrischen Regimes angegriffen und im Hafen von Latakia versenkt. Medienberichten zufolge ist die Operation Teil einer umfassenderen Kampagne zur Neutralisierung militärischer Einrichtungen der syrischen Streitkräfte.

Übersicht über israelische Angriffe in Syrien. Foto: BBC

Übersicht über israelische Angriffe in Syrien. Foto: BBC

Nach Medienberichten sollte damit verhindert werden, dass diese inmitten der chaotischen Machtübernahme in die Hände feindlicher Rebellengruppen fallen, von denen viele zuvor mit Al-Qaida und anderen dschihadistischen Organisationen in Verbindung standen.

In offiziellen Erklärungen wurde weder die Anzahl der beteiligten israelischen Kriegsschiffe noch die genaue Zahl der zerstörten syrischen Schiffe genannt. Israelische Beamte gaben an, dass bei den Angriffen alle strategischen Waffen erfolgreich bekämpft wären.

Eine aktive Beteiligung der israelischen Marineeinheiten bei der Versenkung von Zielen im Hafen ist unwahrscheinlich – diese Treffer dürften eher aus der Luft erreicht worden sein. Dennoch ist davon auszugehen, dass bei den Schlägen gegen die syrische Marine eine seeseitige Sicherung durch Israels Marine erfolgte.

OSA-II-Klasse (Projekt 205U) – Raketenschnellboot. Foto: U.S. Navy

OSA-II-Klasse (Projekt 205U) – Raketenschnellboot. Foto: U.S. Navy

Syrische Marine

Die Einheiten der syrischen Marine sind im nördlichen Latakia und im südlichen Tartus stationiert. Größtes Bedrohungspotenzial dürfte dabei von den je vier SS-N-2A/C Styx Flugkörpern (veraltet) der Osa-Schnellboote ausgegangen sein. Die Mehrzahl der Ende der 70er Jahre von der Sowjetunion gelieferten zehn Osa-II (SS-N-2C, Projekt 205U, 39 Meter, 450 Tonnen, 37 Knoten) waren im südlichen Innenhafen von Latakia stationiert.

Osa-I-Klasse, Projekt 205. Foto: wikipedia

Die verbleibenden fünf der ab 1970 gelieferten neun Osa-I (SS-N-2A, 37 Meter, 210 Tonnen, 34 Knoten) befanden sich im nördlichen Teil des Hafens von Tartus.

Iranisches Raketenboot Peykap-Klasse. Foto: Offizielle Medien Iran

Iranisches Raketenboot Peykap-Klasse. Foto: Offizielle Medien Iran

Erwähnenswert wären da noch sechs kleine Peykap-Raketenboote iranischer Herkunft (21 Meter, 30 Tonnen, je 2 Noor Seeziel-FK C-802), von denen fünf in einem Fischereihafen wenige Kilometer nördlich Latakia und eines in Tartus auszumachen waren.

Syrisches Schulschiff "Al Assad". Foto: milphotos

Die in den Medien gezeigten Fotos der versenkten Schnellboote (Osa-II) sind dem Hafen von Latakia zuzuordnen. Dort liegt auch das Schulschiff "Al Assad" (105 Meter, 3.500 Tonnen, Ro-Ro-Mehrzweckschiff), dem – sofern es noch schwimmt – ein Namenswechsel vermutlich unmittelbar bevorsteht.

kdk, ajs, NavalNews

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

de_DEGerman