Ein Tankschiff fährt im Golf von Akaba vor der Insel Tiran vorbei. Foto: REUTERS/Amr Abdallah Dalsh/Aktenfoto

Ein Tankschiff fährt im Golf von Akaba vor der Insel Tiran vorbei. Foto: REUTERS/Amr Abdallah Dalsh/Aktenfoto

Kameras ersetzen Friedenstruppen

Die Meerengen des Roten Meeres haben strategische Bedeutung

Ferngesteuerte Kameras werden von den US-geführten Friedenstruppen die Verantwortung dafür übernehmen, dass die internationale Schifffahrt den freien Zugang zum Golf von Akaba behält, dessen Küste sich Israel und drei arabische Staaten teilen. Die Insel Tiran, die in der gleichnamigen Meerenge an der Mündung des Golfs liegt, wurde 2017 zusammen mit der benachbarten Insel Sanafir von Ägypten an Saudi-Arabien übergeben.

Während eines Besuchs in Israel und Saudi-Arabien in der vergangenen Woche kündigte US-Präsident Joe Biden an, dass das kleine Kontingent der Multinationalen Streitkräfte und Beobachter (MFO) auf Tiran abziehen werde. Die MFO überwacht ein von den USA vermitteltes Friedensabkommen zwischen Ägypten und Israel aus dem Jahr 1979, in dessen Rahmen Friedenstruppen auf dem entmilitarisierten Sinai und - zur Gewährleistung des freien Verkehrs in und aus dem Golf von Akaba - auf Tiran stationiert wurden.
Die Meerenge von Tiran hat eine wechselvolle Geschichte: Ägypten blockierte sie im Mai 1967 und löste damit unter anderem seinen Krieg mit Israel im darauf folgenden Monat aus. Im Jahr 1973 lieferten sich die beiden Länder einen weiteren Krieg auf dem Sinai. Jede Verlegung der MFO von der Insel erfordert die Zustimmung Ägyptens, der USA und Israels. Wann das Kontingent abziehen wird und was danach kommen könnte, wurde noch nicht bekannt.

Aus Washington verlautete, dass die Kameras an den bestehenden Einrichtungen des Kontingents angebracht werden, wobei die Möglichkeit offen gelassen wird, dass sowohl Sharm el-Sheikh als auch Tiran als Standorte in Frage kommen.

Quelle: Thomson Reuters, Schuler, Williams

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