Als strategischer Knotenpunkt zwischen Mittel- und Südamerika, zwischen Karibik und Pazifik sowie der wichtigsten Drogen-Handelswege von Süd nach Nord, verfügt Kolumbien über eine zwar kleine, aber sehr agile Marine.

20 de Julio, Foto: Cotecmar
Das Land erfährt aus den USA (Wachboote) und Südkorea (2 Korvetten) viel materielle und aus den USA auch operative Unterstützung. Deutschland war fleissig mit dabei, als Mitte der 80er Jahre in Kiel bei HDW vier Fregatten gebaut und nach der Wiedervereinigung in den 90ern deutsche Marinebestände reduziert wurden. Heute ist das durchweg alles „altes“ Material. Darum versucht sich Kolumbien jetzt auf eigenen Wegen, allerdings gestützt auf Design und Technik von Fassmer aus Deutschland: Ende Juli wurde bei COTECMAR in Cartagena de Indias (Karibik) die “24 de Julio”, das erste von vier geplanten OPV 93 (POC - Patrullero Oceánico) getauft und zu Wasser gelassen. Hauptbewaffnung der neuen 93 Meter langen und 2.700 Tonnen verdrängenden Wachboote ist eine 76mm OTO-Kanone. Mit Schiffen dieser Größe kann eine robustere Präsenz in beiden kritischen Seegebieten erreicht werden, als mit den drei ebenfalls in Cartagena und nach den Plänen von Fassmer gebauten OPV 80 der „20 de Julio“-Klasse – auch schon wieder zehn Jahre im Dienst. Wie im April berichtet, sollen ab 2030 die älteren Fregatten der Almirante Padilla-Klasse durch nationale Neubauten (SIGMA 10714) nach Plänen von Damen und Innenleben von Saab ersetzt werden. Hoffentlich bleibt das auch so.
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