Seit heute ist das "Zentrum Seetaktik Marine" Teil der Marineoperationsschule in Bremerhaven
Heute, am 04. Oktober 2022, wurde im Beisein von Konteradmiral Christoph Müller-Meinhard, Kommandeur Unterstützung und Abteilungsleiter Einsatzunterstützung im Marinekommando, sowie dem Kommandeur der Marineoperationsschule, Kapitän zur See Jens Grimm, das "Zentrum Seetaktik Marine" in Bremerhaven neu aufgestellt. Dies geschah im Rahmen eines feierlichen Aufstellungsappells in den Räumlichkeiten des Taktikzentrums der Marine. Dessen Leiter, Kapitän zur See Thomas Hacken, betonte, dass mit der Aufstellung des "Zentrum Seetaktik Marine" die Fähigkeiten zur operativen Ausbildung und Taktikentwicklung zukunftsfähig gebündelt werden. Damit bewege sich die Deutsche Marine nun auf Augenhöhe mit den "Maritime Warfare Centers" der seefahrenden Partnernationen.
Das neu geschaffene Zentrum baut auf dem in Bremerhaven bestehenden Taktikzentrum der Marine, der zentralen Ausbildungsstätte für Seekriegsführung in Deutschland, auf. Der Neuansatz mit der Schaffung des "Zentrum Seetaktik Marine" bedeutet nun die Verbindung von Ausbildung und Entwicklung. Zielsetzung ist die Fortschreibung der Einsatzgrundsätze und -verfahren der Seekriegsführung. Die im Zentrum erarbeiteten Inhalte und Erkenntnisse sollen anschließend direkt in die Taktikausbildung der Marine einfließen. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf der Landes- und Bündnisverteidigung liegen, einschließlich der Identifikation zukünftiger Bedrohungen. Darüber hinaus werden auch die Anforderungen des internationalen Krisenmanagements auf See berücksichtigt.
Der Grund der Neuaufstellung ist nicht in der aktuellen politischen Lage zu suchen und keine Reaktion auf den Krieg in der Ukraine. Vielmehr hat die Marine das Erfordernis zur Vertiefung seetaktischer Fähigkeiten bereits seit einigen Jahren erkannt. Zunächst wurden vor fünf Jahren die Fähigkeiten zur Weiterentwicklung im Ausbildungsbetrieb gestärkt. Der wiedererstarkte Schwerpunkt Landes- und Bündnisverteidigung - im Bundeswehr - Jargon LV/BV genannt - führte 2021 zur Entscheidung, ein weiteres organisatorisch erstarktes Element einzurichten. In den letzten Jahren hatten sich durch die Einsatzverpflichtungen - beispielsweise bei ATALANTA oder UNIFIL - Fähigkeits- und Ausbildungsverluste eingeschlichen, besonders in der Minenkriegführung oder U-Jagd. Hier gilt es, gegenzusteuern.
Die Operationsschule ist der geeignete Ort für das neue Element, denn sie ist die zentrale Ausbildungseinrichtung der Deutschen Marine für Seekriegsführung, Navigation und Kommunikation. Hier erlernen die Soldatinnen und Soldaten ihr Handwerk für den Einsatz in der Flotte. Ihre Arbeitsplätze sind neben den Operationszentralen auch die Brücken und Funkräume von Kriegsschiffen. Die im Einsatz immer wieder unterschiedlichen taktischen Lagen auf See lernen sie an der Marineoperationsschule kennen. Das Ausbildungspersonal ist einsatzerfahren und verfügt über die notwendige Expertise.
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