Nachwuchs für ukrainische Küstenwache. Foto: OCEA

Nachwuchs für ukrainische Küstenwache. Foto: OCEA

Nachwuchs für ukrainische Küstenwache

In Gegenwart des ukrainischen Botschafters, Vadym Omelchenko, wurde in Sables d'Olonne am 9. Dezember BG 201 zu Wasser gelassen. Dabei handelt es sich um das erste von zwanzig Patrouillenbooten für die ukrainische Küstenwache. Die Aluminiumbauten vom Typ FPB 98 MKI erreichen 35 Knoten, sollen mit 12 Knoten Fahrt eine Reichweite haben und bis zu zwei Wochen im Einsatz stehen können. Bei einer Besatzung von 13 Personen können zusätzliche sechs Funktionsträger eingeschifft werden. Ein optoelektronisches Überwachungssystem wie auch ein Festrumpfschlauchboot (RHIB) gehören zur Standardausrüstung. Die Werft liefert die Boote unbewaffnet aus. Allerdings seien sie für eine spätere Bewaffnung vorbereitet. Dabei könnte es auf ein kleinkalibriges Artilleriegeschütz hinauslaufen. Die algerische Variante, FPB MKII, ist mit einem 30mm-Geschütz ausgerüstet.

Die Beschaffung geht zurück auf ein im November 2019 zwischen Paris und Kiev geschlossenes Regierungsabkommen zur Stärkung maritimer Sicherheit. Der Bauvertrag aus dem Jahr 2020 sieht die Konstruktion von 15 Booten in Frankreich vor. Fünf Einheiten werden von der Nibulon-Werft in Mykolajiw mit Hilfe von Ocea gebaut. Der ukrainischen Regierung zufolge beläuft sich der Wert des Auftrages auf 136 Millionen Euro. BG 201 wird im Frühjahr 2022 im Heimathafen Hafen Odessa erwartet.

OCEA: in diesem Segment gut positioniert

Die 1987 gegründete OCEA-Werft mit ihren 400 Mitarbeitern entwickelt und baut Aluminiumschiffe bis zu einer Länge von 85 Metern. OCEA entwickelte die Baureihe FPB 98 in den 2000er Jahren. Seitdem verkauften sich 65 Einheiten. Vierzig gingen nach Algerien. Das letzte Boot der zweiten Tranche (von zwanzig Einheiten), "El Ramy", Hullnumber 397,  machte sich im Oktober 2021 auf den Weg in sein nordafrikanisches Heimatland.

Die Werft in der Vendée erwirtschaftet einen Großteil ihres Umsatzes (2019: 136,5 Millionen Euro) im Ausland. Bisher exportierte die Werft ihre Konstruktionen nach unter anderem nach Benin, Indonesien, Nigeria, Surinam und in die Philippinen. Dorthin lieferte die französische Werft Ende 2019 das weltweit größte Aluminium-Hochseepatrouillenboot (so der Hochglanzprospekt). Die "Gabriela Silang" aus der OCEA-Baureihe OPV270 ist 84 Meter lang.

Im April 2021 konnte das von OCEA gebaute Forschungsschiff "Rigel", KRI 933, das von der indonesischen Marine betrieben wird, gemeinsam mit der singapurischen "Swift Rescue" das untergegangene U-Boot "Nanggala" lokalisieren.

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