Wie bekommt eine Marine genügend Nachwuchskräfte? Eine Frage, die sich in vielen Ländern der Welt stellt, zumindest solange die einheimische Wirtschaft brummt und selbst viele, oftmals besser bezahlte Arbeitsplätze anbietet. Während man sich in Deutschland gern wenig militärisch gibt und mit weichen Faktoren wie kostenfreiem WLAN oder einer weitreichenden Arbeitszeitverordnung wirbt, setzt die russische Marine auf eine frühzeitige Ansprache und das Wecken einer Begeisterung für die Seefahrt.
Aus der zentralrussischen Stadt Nowosibirsk erreichte uns dazu bereits vor einiger Zeit die Meldung, dass Kadetten des Kindermarinezentrums Karavella an einer maritimen Übung auf der Glazunow, einem Schiff des Projekts 780, teilnehmen durften. Gesponsort vom Oberkommando der Marine, konnte der blutjunge Nachwuchs drei Tage lang alles anschauen, anfassen und ausprobieren, was ein Schiff und die Seefahrt an sich ausmacht. Informationen über die Flussschiffahrt wurden ebenso vermittelt wie die Grundlagen der Navigation. Dazu gab es Einweisungen in die verschiedenen Sicherheitsvorrichtungen und Unterrichtungen über das richtige Verhalten in Notsituationen. Bedeutender als die Vermittlung von fachlichem Wissen aber war es, den Kindern das Leben an Bord und die gelebte Kameradschaft nahezubringen, denn auch in Russland kommt der Nachwuchs nicht von allein zur Marine. Waren diese Tage effektiv für die Nachwuchsgewinnung? Das wird sich wohl erst in einigen Jahren zeigen.
Nach 259 spannenden Tagen des Aufbaus und des Lernens verabschiede ich mich mit dieser Meldung als Chef vom Dienst. Allen Lesern, Followern und Fans danke ich für das kontinuierliche Interesse, den Kollegen und Unterstützern für ihr konstruktives Mitwirken. Ohne sie alle würde marineforum online heute nicht so erfolgreich dastehen. Bleiben Sie mfo gewogen!
Text: mb; Foto: MoD Russland
Danke, lieber Herr Bredick, für die tolle Aufbauleistung bei MFO! Ohne Sie wäre dessen Start wohl kaum so gut geglückt. Für Ihre Zukunft wünsche ich Ihnen alles Gute und viel Glück. Ich bin mir sicher, dass wir weiterhin von Ihnen hören oder lesen. Ihr Karsten Schneider