Wie nah am Pulverfass sich der gesamte Nahe Osten derzeit befindet, macht eine wenig beachtete Meldung des US-Verteidigungsministeriums erschreckend deutlich: Das Pentagon meldete am 19.10.2023 den Abschuss von drei Marschflugkörpern und acht aus dem Nordwesten des Jemen gestarteter und in Richtung Israel fliegender Drohnen durch den Arleigh Burke-Zerstörer USS "Carney" (DDG-64). Die "Carney" habe bei der Abwehr der Cruisemissiles und Drohnen ihre Standard Missile 2 (SM2) eingesetzt. Es habe keine Verluste oder Verletzten gegeben, weder auf US-Einheiten, noch auf dem Boden an Land.
Sicherheits-Architektur
Es sei ein Beispiel für die im Gebiet des Nahen und Mittleren Ostens aufgebaute integrierte Luftraum - und Raketen-Abwehr-Architektur, die zum Schutz der Partner und der nationalen Interessen in dieser wichtigen Region jederzeit zum Einsatz kommen könne, so das Pentagon. Die Huthi-Flugkörper hätten sich zwar mit nördlichem Vektor bewegt, aber kein klares Ziel erkennen lassen. In dem vom Jemen etwa 1.000 Kilometer entfernten Zielkorridor der Raketen hätte jedoch der Süden Israels mit der Stadt Eilat gelegen.
Rebellen-Arsenal
Detailliertere Angaben zu den auf beiden Seiten eingesetzten Waffentypen liegen nicht vor. Die Huthis verfügen jedoch über iranische Flugkörper der Quds-Reihe, deren maximale Reichweite israelische Territorium erreicht. Die Huthis haben sich mehrfach für eine Unterstützung der palästinensischen Hamas ausgesprochen und an einer Bekämpfung Israels deutliches Interesse gezeigt.
Carrier Strike Group
USS "Carney" ist Teil der Carrier Strike Group des in das östliche Mittelmeer entsandten Flugzeugträgers USS "Gerald R. Ford". "Carney" hatte erst am Vortag von dort kommend durch den Suez-Kanal südwärts in das Rote Meer verlegt.
Nicht das erste Mal
Angriffe der Huthi-Milizen auf Schiffe der US-Navy sind eine konstante Bedrohung südlich von Suez: 2016 konnte die USS "Mason" (DDG-87) einen ersten FK-Angriff mit zwei FK auf ihren Verband im südlichen Roten Meer durch SM2 und ESSM (Evolved Seasparrow Missile) Flugabwehrsysteme abfangen. Seither folgten diverse Attacken aus dem jemenitischen Küstengebiet, über die in den Medien kaum etwas zu finden ist.
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