Französische Soldaten bereiten einen Einsatz vor

Französische Soldaten bereiten einen Einsatz vor

NATO sorgt für Sicherheit vor der bretonischen Küste

Ungezählte Tonnen von Explosivstoffen wurden während der beiden Weltkriege nicht nur auf Ziele an Land, sondern auch zu Wasser abgeworfen. Hinzu kommen Minen, die teilweise an heute nicht mehr nachvollziehbaren stellen gelegt wurden und auch noch mehr als ein dreiviertel Jahrhundert später die Seefahrt bedrohen. Mit den beiden Standing NATO Mine Countermeasures Groups (SNMCMGs) hat das westliche Verteidigungsbündnis nicht nur eine Möglichkeit geschaffen, schnell auf aktuelle Bedrohungen durch Minen reagieren zu können. Auch bei der Beseitigung der sogenannten Altlasten unterstützen sie regelmäßig lokale Behörden.

Jüngst konnte die für das Seegebiet im Norden Europas zuständige SNMCMG 1 wieder ein Stück weit zur maritimen Sicherheit beitragen. In den französischen Gewässern vor der Mündung der Seine verbrachten die Boote insgesamt 480 Stunden damit, ein 65 Quadratmeilen großes Gebiet von Altlasten zu befreien. Taucher der französischen, portugiesischen, amerikanischen und lettischen Marine verbrachten zwischen dem 10. und 18. August neuneinhalb Stunden damit, unter Wasser verdächtige Objekte zu klassifizieren. Von den 54 Kontakten wurden drei als luftverbrachte Minen mit einem TNT-Äquivalent von mehr als 2,5 Tonnen aus dem Zweiten Weltkrieg identifiziert. Zwei davon wurden vor Courseulles vom französischen Minensucher Croix du Sud entdeckt und unschädlich gemacht. Ein Fischer meldete den Fund einer weiteren Mine, um die sich die eingeschifften Experten an Bord der USNS Carson City kümmerten. Um zukünftige Operationen in diesem Seegebiet zu vereinfachen, erhielt das Maritime Operations Centre in Cherbourg detaillierte Informationen über die Beschaffenheit des Seebodens in dem abgesuchten Gebiet.

Zur SNMCMG 1 gehörten zur Zeit des Einsatzes auch das lettische Boot Talivaldis und die deutsche Homburg. Als Flaggschiff für den Kommandeur, den US-Captain Sam Brasfield, fungiert der Tender Elbe. Nach der Operation steuerten die Boote das niederländische Eemshaven an, wo sich die Besatzungen auf die Teilnahme am Manöver Sandy Coast 2021 vorbereiteten.

Text: mb; Foto: NATO, Marine Nationale

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