Es war wieder einmal ein verheerendes Erdbeben, das mit einer Stärke von 7,2 am 19. August den Südwesten von Haiti heimsuchte. Mehr als 2200 Menschen verloren dabei ihr Leben, weit über 10 000 wurden verletzt. Hinzu kommen unzählige Familien, die das Dach über ihrem Kopf und damit einen Großteil ihres Besitzes verloren haben. Zur Soforthilfe sind nicht nur die amerikanischen Streitkräfte präsent, auch andere Nationen leisten Hilfe vor Ort.
HNLMS Holland
Unterstützt wird die Notoperation auch von niederländischer Seite. In der karibischen Inselwelt ist, soweit es die Verfügbarkeit zulässt, ständig ein Schiff der holländischen Marine stationiert. Dessen eigentliche Aufgabe ist die Sicherung der Küsten und insbesondere die Unterbindung des Drogenschmuggels. Derzeit befindet sich die HNLMS Holland, Typschiff der gleichnamigen Klasse von Offshore Patrol Vessels, für einige Monate in der Region. Zusammen mit ihrem Bordhubschrauber konnte das Schiff also schnell in Richtung Haiti verlegen, um dort logistisch zu unterstützen. Auf Ersuchen der koordinierenden Hilfsorganisationen, darunter das Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten UNOCHA, konnten die Männer und Frauen der Holland verschiedene Hilfsleistungen erbringen. Besonders an der schwer betroffenen Südküste der Insel waren sie im Einsatz. So brachten sie bei Les Cayes mit ihren beiden schnellen Frisc-Booten 40 Personen der französischen militärischen Feuerwehr an Land. Durch die starken Beschädigungen der Infrastruktur auf der Insel und die Gefährdung durch kriminelle Banden waren ihnen andere Transportmöglichkeiten verwehrt. In weiteren Einsätzen konnte mit Hilfe des bordeigenen NH 90 aus der Luft ein geeigneter Standort für ein von der EU finanziertes Notkrankenhaus ausfindig gemacht werden. Keine leichte Aufgabe im Hinblick auf die großen Zerstörungen und das teils schwierige Gelände vor Ort.
Flug über die betroffenen Gebiete Haitis
Text: mb; Fotos: Koninklijke Marine
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