Die Königliche Niederländische Marine (RNLN) soll zwischen 2026 und Ende 2027 zwei kostengünstige, gering bemannte, multifunktionale Mehrzweck-Unterstützungsschiffe erhalten. Ziel ist es, die Überwachungskapazität und Bekämpfungsfähigkeit insbesondere in der Nordsee zu stärken.
Der Bau der beiden Einheiten soll beschleunigt erfolgen und basiert auf einem kommerziellen Fast-Crew-Supply-Design. Die Schiffe werden „off-the-shelf“ und national bei Damen gefertigt. Für die Ausrüstung mit containerisierten Waffen- und EloKa-Modulen wurde Israel Aerospace Industries (IAI) ausgewählt, um Integrationshürden gering zu halten.
Laut einer Studie aus dem Jahr 2022 sind diese hochgradig automatisierten Plattformen als „externe“ Waffenkammern für die Luftverteidigungs- und Kommando-Fregatten (ADCF) der RNLN konzipiert. Das Vorhaben wird nun zügig und weitgehend entbürokratisiert umgesetzt.
Die in das FüWES der ADCF integrierte Nutzlast der neuen Schiffe erfüllt drei wesentliche Aufgaben:
- Zusätzliche Startsilos für weitreichende Boden-Luft-Raketen sollen das begrenzte Arsenal der vier Luftraum-Verteidigungsfregatten der De Zeven Provinciën-Klasse erweitern.
- Präzisionsgelenkte Langstreckenmunition gegen Küstenziele (Loitering Munition) soll amphibische Operationen unterstützen.
- Drohnen in drei Dimensionen sowie elektromagnetische Waffen zur Drohnenabwehr sollen den Schutz kritischer Infrastruktur in der Nordsee übernehmen.
Der letzte Punkt wurde vermutlich angesichts der aktuellen Bedrohungslage in letzter Minute ergänzt – doch er fügt sich logisch ins Konzept ein. Es handelt sich um eine innovative, schlüssige Lösung, die zudem als Testplattform für künftige unbemannte Waffenträger dienen kann.
Da die neuen Schiffe noch nicht einsatzbereit sind, will Den Haag zivile Dienstleister unter Vertrag nehmen, um kurzfristig das Präsenzvakuum in einem der am stärksten befahrenen Seegebiete der Welt zu schließen.
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