Das Nautical Sunrise-Projekt ist eine Initiative verschiedener Energieunternehmen und Speziallisten aus den Bereichen Wind- und Solarenergie sowie Offshore-Floating-Solar (OFS), um wichtige Wissenslücken rund um das Design und die Umweltauswirkungen von Offshore-Solarenergie zu schließen. Beteiligt sind deshalb auch verschiedene universitäre Fachbereiche.
Das Projekt der weltweit größten schwimmenden Offshore-Solar-Energieanlage wurde im Dezember 2023 gestartet, soll 8,4 Millionen Euro kosten und wird vom Forschungsrahmenprogramm Horizont Europa mit 6,8 Millionen Euro gefördert, um Forschung und Entwicklung von OFS und ihren Komponenten voranzutreiben.
Dieses Projekt zielt darauf ab, ein schwimmendes 5 Megawatt Offshore-Solarsystem als modulare Lösung durch die Firma SolarDuck, den niederländisch-norwegischen Spezialisten für OFS, zu entwerfen und zu bauen, während RWE die Investitionen für Installation und Einsatz bereitstellt. Es ist geplant, dass das System im Windpark OranjeWind vor der Westküste der Niederlande zu installieren.
Umfangreiche Forschungsarbeiten und Tests sollen die Zuverlässigkeit, Überlebensfähigkeit, elektrische Stabilität und Ausbeute von schwimmenden Offshore-Solarsystemen bestätigen. Ein „Scale-up-Plan“ wird die Herausforderungen für Gigawatt-Systeme angehen und Möglichkeiten schaffen, die Kommerzialisierung von OFS voranzutreiben.
Das Projekt wird auch den ökologischen Fußabdruck und die Nachhaltigkeit des gesamten Lebenszyklus schwimmender Offshore-Solarsysteme untersuchen und bewerten.
Die Ergebnisse aus Wissenschaft und Forschung werden erst in einigen Jahren vorliegen, das schwimmende Offshore-Solarsystem Nautical Sunrise soll 2026 in Betrieb gehen.
Quelle: SWZ Maritime
Ich bin sehr gespannt auf die Ergebnisse dieses Versuchs, vielleicht werden damit neue Maßstäbe gesetzt
Das ist atemberaubend. Das ist die Zukunft, danke für den Beitrag.
Ich verstehe nicht ganz, weshalb man auf See ein Solarkraft und kein Windkraftwerk baut. Ein Windkraftewerk kann dort doch nahezu 24/4 Strom produzieren während ein Solarkraftwerk nur tagsüber produzieren kann. Das macht an Land auf Häusern und in dicht besiedelten Gebieten Sinn aber wieso auf hoher See?
Sehr geehrter Herr „Martin“, vielen Dank für Ihren Kommentar.
Bei dem Artikel geht es um ein Pilotprojekt, das wichtige Wissenslücken im Bereich Offshore-Solarenergie schließen soll. Aus den erst in einigen Jahren vorliegenden Ergebnissen lassen sich dann weitere Fragen und auch Antworten ableiten.
Nun konkret zu Ihrer Frage. Historische Wetterdaten zeigen eine negative Beziehung zwischen dem Stromertrag von Wind und Sonne. Heißt: Bei starkem Wind ist der Solarertrag oft niedrig, bei einer Flaute dagegen hoch. Die beiden Energiequellen ergänzen sich also. Und das ohne in zusätzliche Stromleitungen investieren zu müssen. Laut Übertragungsnetzbetreiber Tennet sind die Leitungen zum Festland im Schnitt nur zu rund 40 Prozent ausgelastet. Werden neben Windrädern auch Solarkraftwerke daran angeschlossen, steigt die Auslastung, wodurch die Kosten pro erzeugter Kilowattstunde Strom sinken.
Klaus Klages
Redaktion marineforum.online
Vielen Dank für die Rückmeldung.
Klar, das leuchtet ein und grundlegende Forschung ist ja immer gut.
Letztlich wird der Preis entscheiden, ob bei Solar die Anlagen an Land oder auf See wirtschaftlicher sind. Ich denke die Möglichkeiten an Land (inbesondere Dachflächen) sind noch lange nicht ausgenutzt.